Kultur und Kolonialismus: Das Afrikahaus in Hamburg entdecken!
Entdecken Sie das Afrikahaus in Hamburg: ein Symbol kolonialer Geschichte, Architektur und kultureller Aufarbeitung seit 1899.

Kultur und Kolonialismus: Das Afrikahaus in Hamburg entdecken!
Das Afrikahaus in Hamburg, ein bemerkenswertes Bauwerk der Kontorhausarchitektur, steht im Herzen der Stadt und erzählt Geschichten aus einer Zeit, die sowohl Glanz als auch Schatten in der deutschen Geschichte birgt. Erbaut zwischen 1899 und 1901 nach Plänen des gefeierten Hamburger Architekten Martin Haller, dient es heute nicht nur als Bürogebäude, sondern auch als Ort der kulturellen Auseinandersetzung mit der kolonialen Vergangenheit. HamburgAusflug berichtet, dass das Gebäude in der Großen Reichenstraße 27 zu finden ist und heute unter Denkmalschutz steht, um seine architektonische Substanz und seine geschichtsträchtige Bedeutung zu bewahren.
Die Geschichte des Afrikahauses ist eng mit dem Namen Adolf Woermann verbunden, einem einflussreichen Kaufmann und Reeder, der den Kolonialhandel und die Politik des Deutschen Kaiserreichs maßgeblich prägte. Haller, der auch für die Gestaltung der Laeiszhalle und des Hamburger Rathauses bekannt ist, verlieh dem Afrikahaus seine markante und ausdrucksstarke Gestaltung, die durch Ornamente, die von afrikanischen Masken, Tiermotiven und kolonialer Symbolik geprägt ist, besticht. C-Woermann weist zudem auf die beeindruckende Fassade hin, die die Farben der Reederei-Flagge trägt und durch eine Bronzestatue eines afrikanischen Wahehe-Kriegers geschmückt wird.
Ein Erbe mit Ambivalenz
Das Afrikahaus war ursprünglich die zentrale Zentrale für die C. Woermann Handelsgesellschaft, die mit verschiedenen überseeischen Geschäften operierte, darunter die Woermann-Linie und die Deutsche Ost-Afrika-Linie. Diese Verbindung zur deutschen Kolonialgeschichte macht das Gebäude zu einem Symbol für Hamburgs Handelsvergangenheit, aber auch zu einem Erinnerungsort, an dem kritische Fragen zur kolonialen Aufarbeitung aufgeworfen werden. Die architektonischen Merkmale des Hauses, einschließlich seiner großflächigen Mietfläche und der stilvollen Innenausstattung, zeigen, wie sehr das Gebäude im Einklang mit der Ästhetik des Kontorhausviertels steht, das 2015 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt wurde. Wikipedia ergänzt, dass das Kontorhausviertel für seine großen und eindrucksvollen Kontorhäuser im Backsteinexpressionismus bekannt ist, die zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg errichtet wurden.
In der heutigen Zeit hat sich das Afrikahaus zu einem Ort des Wandels entwickelt, der regelmäßig Veranstaltungen, Ausstellungen und Diskussionen zur kolonialen Geschichte und deren Nachwirkungen organisiert. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit Initiativen wie „Postkolonial Hamburg“ und dem Museum am Rothenbaum (MARKK), die sich der kritischen Auseinandersetzung mit diesem Kapitel der Geschichte widmen. Dafür steht das Afrikahaus als Lernort bereit und regt die Besucher zu Gesprächen über die koloniale Vergangenheit an.
Öffentliche Debatte um Kolonialbauten
Der Umgang mit kolonialen Gebäuden wird in der Öffentlichkeit breit diskutiert. Viele Plädoyers zielen darauf ab, eine kritische Kontextualisierung dieser Bauten zu fördern, anstatt sie einfach umzubenennen. Das Afrikahaus könnte als großes Beispiel dafür dienen, wie man mit einem solch ambivalenten Erbe konstruktiv und respektvoll umgehen kann. Viele Bürger sind sich einig: Es liegt an uns allen, diese Geschichte nicht zu vergessen, sondern aktiv aufzuarbeiten, um aus der Vergangenheit zu lernen.
Für Kulturinteressierte gibt es spannende Einblicke in die Geschichte des Afrikahauses. Die unteren Etagen, insbesondere das großzügige Treppenhaus und die Empfangshalle, sind für Besucher zugänglich und laden dazu ein, die kunstvolle Gestaltung sowie die historische Substanz zu erfahren. Doch das Gebäude ist kein Museum; die Büronutzung sorgt für eine lebendige Verbindung zwischen seiner Vergangenheit und der Gegenwart.
Das Afrikahaus bleibt ein faszinierendes Gebäude, das Erinnerungen an Hamburgs koloniale Vergangenheit wachhält und gleichzeitig als Plattform für moderne Diskussionen über Erinnerungskultur und Identität dient. Das Erbe des Afrikahauses ist also weit mehr als nur architektonisch bemerkenswert – es ist ein zentraler Ort, an dem akute gesellschaftliche Themen behandelt werden können.