LAP Coffee erobert die Schanze: Liebe oder Hass im Kaffeekrieg?

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LAP Coffee eröffnete am Schulterblatt 12 in Sternschanze, Hamburg. Die Eröffnung sorgte für Diskussionen und Besucheransturm.

LAP Coffee eröffnete am Schulterblatt 12 in Sternschanze, Hamburg. Die Eröffnung sorgte für Diskussionen und Besucheransturm.
LAP Coffee eröffnete am Schulterblatt 12 in Sternschanze, Hamburg. Die Eröffnung sorgte für Diskussionen und Besucheransturm.

LAP Coffee erobert die Schanze: Liebe oder Hass im Kaffeekrieg?

Mit frischem Elan und einem verregneten Eröffnungstag, erblickte die neue Filiale von LAP Coffee in Hamburg am 13. September 2025 das Licht der Welt. Klar, der Standort im Schulterblatt 12, im Herzen der Sternschanze, ist keine Unbekannte für Kaffeeliebhaber. Doch die Eröffnung des angesagten To-go-Cafés sorgte für gemischte Reaktionen in der Stadt – während die Schlange an der Tür trotz strömendem Regen nicht abreißen wollte, äußerten einige Anwohner und Kritiker Unmut über den Zuzug der Kette.

Wie watson.de berichtet, wurde das Konzept von LAP Coffee bereits 2023 in Berlin ins Leben gerufen und hat sich rasant auf mittlerweile 16 Filialen in der Hauptstadt sowie vier in München ausgeweitet. Das Besondere: Die Kette setzt auf vollautomatisierte Kaffee-Zubereitung mit minimalem Platzangebot für Gäste und besonders günstige Preise. Ein Espresso kostet hier etwa 1,50 Euro, ein Latte 3 Euro – Preise, die auch den Besuch in einem Café zu einem echten Schnäppchen machen.

Von Social Media zur Realität

Revolutionär oder Bedrohung? Die Eröffnung von LAP Coffee in Hamburg wurde durch eine Welle an Social Media-Beiträgen, insbesondere auf TikTok, beworben. Dies geht aus den Erfahrungen der ersten Schlange an Sonntag hervor, wo durstigen Kaffeegenießern in der Innenstadt das Wasser im Mund zusammenlief. Trotz der Begeisterung gab es nicht nur positive Resonanz; viele Kritiker äußerten Bedenken über die zunehmend dominierende Rolle solcher Ketten auf dem Kaffeemarkt, wie tech.eu beschreibt.

Einige Anwohner sprachen sich offen gegen die Filiale aus und planen gar einen Boykott, um kleinere Café-Betriebe zu unterstützen, die in der Schattenwirtschaft der großen Marken oft zu kämpfen haben. Kritische Stimmen thematisieren darüber hinaus auch den Geschmack des Kaffees und die Nachhaltigkeit der Kette, die in einem kulturell und antikapitalistisch geprägten Viertel wie der Sternschanze auf Widerstand stößt.

Kritik und Herausforderungen

Das Unternehmen, das von den Gründer Ralph Hage und Tonalli Arreola ins Leben gerufen wurde, strebt in einer umkämpften Branche nach mehr Marktanteilen. Auch die Strategien zur Automatisierung, die die Qualität des Kaffees erhöhen und gleichzeitig die Preise niedrig halten sollen, haben für Skepsis gesorgt. In Berlin, wo der Kaffee-Markt bereits über 2.270 Cafés zählt, soll LAP Coffee lediglich 0,5 % des Marktes ausmachen, so die Einschätzung von tech.eu.

Dennoch betont Hage, dass die Expansion der Kette sowohl der Nachbarschaft als auch anderen kleinen Betrieben zugutekomme. Das Kundenengagement über soziale Medien sowie Veranstaltungen, wie Running Clubs und Pop-up-Märkte, zielt darauf ab, eine Gemeinschaft rund um die Marke zu bilden. Ob dieser Ansatz im kreativen und trendbewussten Hamburg Früchte trägt, bleibt abzuwarten.

Die ersten Besucher sind jedenfalls gespannt auf die Qualität des angebotenen Kaffees und die Entwicklung des neuen Standorts. Denn trotz aller Kritik zieht der günstige Kaffee viele an – und das ist vielleicht gerade das, was das Konzept so reizvoll macht.