Hamburgs S-Bahntunnel: Fortschritte im Stillstand – Was jetzt?

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Planung des S-Bahntunnels in Hamburg stockt: Unklare Finanzierung, Stillstand bei VET-Projekt und verzögerte Anbindung für Altona.

Planung des S-Bahntunnels in Hamburg stockt: Unklare Finanzierung, Stillstand bei VET-Projekt und verzögerte Anbindung für Altona.
Planung des S-Bahntunnels in Hamburg stockt: Unklare Finanzierung, Stillstand bei VET-Projekt und verzögerte Anbindung für Altona.

Hamburgs S-Bahntunnel: Fortschritte im Stillstand – Was jetzt?

Die Planung des mit Spannung erwarteten S-Bahntunnels, der den Hamburger Hauptbahnhof mit dem neuen Bahnhof Altona verbinden soll, kommt nicht voran. Der sogenannte Verbindungsbahnentlastungstunnel (VET) ist als entscheidender Bestandteil des Verkehrsnetzes in Hamburg konzipiert, um die überlastete Verbindungsbahn zu entlasten. Die aktuelle Situation ist alles andere als erfreulich, denn der Senat berichtete, dass bisher keine signifikanten Fortschritte bei der Planung gemacht werden konnten. Dies ist besonders alarmierend, da das Bundesverkehrsministerium noch nicht einmal eine Studie zum Eisenbahnknoten Hamburg in Auftrag gegeben hat.

Die Verwaltung macht den Bund für die unklare Finanzierung verantwortlich. Auffallend ist, dass noch keine Finanzierungszusage des Bundes erfolgt ist. Zudem weigert sich der Senat, Angaben zu den geschätzten Kosten zu machen. Das Projekt stellt eine wesentliche Voraussetzung für den Ausbau des sogenannten Deutschlandtakts dar, der die Schieneninfrastruktur in Deutschland erheblich verbessern soll.

Das Projekt im Detail

Der Verbindungsbahnentlastungstunnel soll zusätzliche Kapazitäten im Verkehrsknoten Hamburg schaffen. Die Verlegung des S-Bahn-Verkehrs in den Tunnel würde es ermöglichen, die oberirdische Verbindungsbahn auf vier Gleise auszubauen. Damit könnten Regional- und Fernzüge effizienter verkehren. Eine Machbarkeitsstudie, die im März 2023 durchgeführt wurde, hat fünf verschiedene Tunnelverläufe untersucht und dabei zwei empfohlene Varianten herausgearbeitet: die mittlere und die südliche Linie, wobei die Anbindung an den Hauptbahnhof und Altona in allen Varianten konstant bleibt. Aktuell verkehren täglich rund 300 Züge, was zu einer enormen Überlastung der Strecke führt, die auch in den nächsten Jahren mit dem Aufstieg des Deutschlandtakts noch zunehmen dürfte.

Die Vorteile des Tunnelprojekts sind vielversprechend. Eine verbesserte Anbindung in den Nah- und Fernverkehr bringt nicht nur kürzere Reisezeiten für die Hamburgerinnen und Hamburger, sondern auch zusätzliche Verbindungen zu Metropolen und kleineren Orten. Das ist gerade für die Bewohner:innen der Stadt von hoher Relevanz, da sie mit kürzeren Wartzeiten und besseren innerstädtischen Verkehrsverbindungen rechnen können.

Kritik an der Infrastrukturpolitik

Die Situation hat auch die CDU auf den Plan gerufen. Der Fraktionschef Dennis Thering äußerte scharfe Kritik am Stillstand der Planungen und bezeichnete diesen als symptomatisch für die Infrastrukturpolitik des rot-grünen Senats. Inzwischen sind die Ansprüche an die bestehende Verkehrsstruktur in Hamburg höher denn je, wobei eine stetige Zunahme der Fahrgäste zu verzeichnen ist. Mit über 280 Millionen Reisenden im Jahr und 750.000 Fahrgästen täglich ist die S-Bahn Hamburg ein unverzichtbarer Bestandteil des öffentlichen Nahverkehrs.

Die Baustelle des neuen Fern- und Regionalbahnhofs Hamburg-Altona am Diebsteich ist bereits im Juli 2021 angelaufen, jedoch verschieben sich die Baupläne des Empfangsbereichs. Die Inbetriebnahme wird nun voraussichtlich erst Ende 2029 erfolgen, also zwei Jahre später als ursprünglich geplant. Ein klarer Fahrplan für den VET ist dringend gefordert, um die Verknüpfung im städtischen Nahverkehr weiter zu verbessern.

Der Verbindungsbahnentlastungstunnel in Hamburg bleibt ein zentrales Anliegen, das jedoch bis auf Weiteres auf der Stelle tritt. Für die Stadt und ihre Verkehrsteilnehmer ist es höchste Zeit, dass hier Bewegung hineinkommt.