Hamburgs neuer Bahnhof Altona: Baudeadline bis 2027 wackelt!

Neuer Bahnhof Altona in Hamburg bis 2027 geplant: Baufortschritte, Herausforderungen und politische Bedenken im Überblick.

Neuer Bahnhof Altona in Hamburg bis 2027 geplant: Baufortschritte, Herausforderungen und politische Bedenken im Überblick.
Neuer Bahnhof Altona in Hamburg bis 2027 geplant: Baufortschritte, Herausforderungen und politische Bedenken im Überblick.

Hamburgs neuer Bahnhof Altona: Baudeadline bis 2027 wackelt!

In Hamburg brodelt es in der Bauwelt: Der neue Bahnhof Altona, an dem seit vier Jahren gewerkelt wird, soll laut der Deutschen Bahn bis Ende 2027 seine Pforten öffnen. Doch die Realisierung hat ihre Herausforderungen, und die Zweifel wachsen, ob dieser Zeitrahmen eingehalten werden kann. Der Engpass an Fachkräften, nicht nur im Bau, sondern auch bei den Plan- und Abnahmeprüfern, bremst den Fortschritt aus. Ein Beispiel gefällig? Die Inbetriebnahme der umgebauten S-Bahnstation Diebsteich verzögerte sich gar um ein halbes Jahr, weil die benötigten Abnahmeprüfer schlichtweg fehlten.

Im aktuellen Bauphasenüberblick ist festzustellen, dass der neue Durchgangsbahnhof am Diebsteich den alten Kopfbahnhof Altona ersetzen wird. Währenddessen wird die Autoreisezuganlage in Altona zur S-Bahnstation Elbgaustraße im Stadtteil Eidelstedt verlegt. Interessant ist, dass der unterirdische S-Bahnhof Altona weiterhin an seinem gewohnten Standort verbleibt, was die Planung ein wenig vereinfacht. Die Bauarbeiten am Diebsteich liefen im Juli 2021 an und sind seither mit einigen Hindernissen behaftet.

Politische Bedenken und zukünftige Projekte

Die Linken-Politikerin Heike Sudmann sorgt sich um den Baufortschritt und äußert Bedenken, dass die Inbetriebnahme wirklich 2027 realisierbar sei. In der Antwort des Senats auf ihre Anfrage blieb ein konkretes Datum zur Eröffnung jedoch aus. Ein weiterer Nervfaktor entsteht durch Verzögerungen bei der Bahnhofshalle und den angrenzenden Gebäuden, die durch Pläne für einen neuen S-Bahn-Tunnel vom Hauptbahnhof zum Diebsteich bedingt sind.

Die Idee eines zweiten S-Bahn-Tunnels nahm bereits vor einem Jahr Gestalt an, als Enak Ferlemann (CDU), Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, darüber sprach. Dieser Tunnel könnte die S-Bahn-Gleise über Dammtor, Sternschanze und Holstenstraße entlasten und in zusätzliche Fernbahngleise umgewandelt werden. Die geschätzten Kosten für dieses umfassende Projekt liegen bei rund drei Milliarden Euro.

Dramatischer Fachkräftemangel

Ein entscheidender Faktor, der die Fortschritte im Hamburger Bauwesen beeinflusst, ist die Fachkräftesituation. Laut einer aktuellen Analyse von Bauindustrie wird für 2025 ein Rückgang um 6.000 Beschäftigte im Bauhauptgewerbe prognostiziert. Nach einem tiefen Beschäftigungstiefpunkt im Jahr 2009 gewann die Branche zwar wieder an Personal, jedoch spiegelt sich die Unsicherheit in der Ausbildung wider: 2024 sank die Zahl der neuen Ausbildungsverhältnisse um 4,7 %, das dritte Minus in Folge.

In einer Branche, in der der Bedarf an qualifiziertem Personal ständig wächst, ist es erschreckend, dass 40 % der Ausbildungsverträge im Hoch- und Tiefbau vorzeitig gelöst werden. Zudem haben viele Bauunternehmen, fast zwei Drittel, den Fachkräftemangel als ernstes Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung identifiziert. Die Struktur dieser Branche könnte sich eventuell stark verändern, wenn nicht bald die richtigen Maßnahmen getroffen werden.

So bleibt abzuwarten, wie sich die Situation rund um den neuen Bahnhof Altona entwickeln wird, während Hamburg gleichzeitig auf die Pläne für den neuen S-Bahn-Tunnel schaut. Für die Stadt, die im Verkehrswesen oft Vorreiter ist, geht es nun darum, schnell und effizient Lösungen zu finden, um den Herausforderungen auf dem Bauherd gerecht zu werden.