Hamburger Arzt verurteilt: Herzinfarkt nicht erkannt – Patientin gestorben!

Hamburger Arzt verurteilt: Herzinfarkt nicht erkannt – Patientin gestorben!
Altona, Deutschland - Ein Hamburger Arzt wurde vom Amtsgericht Altona zu einer Bewährungsstrafe von sechs Monaten verurteilt, nachdem er schuldhaft versäumt hatte, bei einer 49-jährigen Patientin die Symptome eines Herzinfarkts zu erkennen. Das tragische Ereignis ereignete sich vor fünf Jahren, als die Frau am 19. August 2020 kurz vor Mitternacht den Notdienst kontaktierte und über Brustschmerzen klagte, die in ihre Oberarme und den Rücken ausstrahlten. Diese Symptome wurden von einem Sachverständigen als eindeutig typisch für einen Herzinfarkt identifiziert, jedoch empfahl der 50-jährige Arzt, ein Schmerzmittel einzunehmen und legte auf.
Wenige Stunden nach dem Telefonat mit dem Arzt starb die Patientin – eine schreckliche Zuspitzung, die der Arzt mit dem Argument abtat, dass Schmerzen viele Ursachen haben könnten und die Frau zudem keine Atemnot oder Beklemmungsgefühl angegeben habe. Diesen Argumentationen widersprach die Sachverständige vehement, die erklärte, dass bei solchen Anzeichen stets von einem Herzinfarkt ausgegangen werden müsse. Ihre Meinung bezog sich auf die Auffassung, dass eine rechtzeitige Untersuchung oder der Einsatz eines Rettungswagens mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit das Leben der Patientin hätte retten können. Für den behandelnden Arzt ein schwerer Vorwurf, denn die strafrechtliche Bewertung fällt unter den § 222 StGB, der die fahrlässige Tötung regelt und somit den Tod eines Menschen durch sorgfaltspflichtwidriges Verhalten unter Strafe stellt, wie Kanzlei Burgert erläutert.
Die rechtlichen Folgen
Der Fall wirft ein Licht auf die strengen Regelungen im Medizinrecht, die sicherstellen, dass Ärzte ihrer Sorgfaltspflicht nachkommen. Jeder Behandlungsfehler kann nicht nur in einem langwierigen rechtlichen Verfahren enden, sondern auch zu ernsthaften beruflichen Konsequenzen führen. Bei einer Verurteilung wegen fahrlässiger Tötung drohen bis zu fünf Jahre Freiheitsstrafe oder Geldstrafen, und auch der Verlust der Approbation ist eine potenzielle Konsequenz, wie anwalt.de betont.
Fahrlässiges Verhalten wird dann angenommen, wenn die angebrachte Sorgfalt außer Acht gelassen wurde, obwohl die Gefährdung erkennbar war. Der Fall zeigt exemplarisch, welche wichtige Rolle die korrekte Diagnose und die Kommunikation im medizinischen Kontext spielen. So können beispielsweise Diagnosefehler oder Versäumnisse bei der Überwachung fatale Folgen haben und sogar von den Angehörigen zivilrechtlich verfolgt werden, sollten sie von einem Behandlungsfehler betroffen sein.
Präventionsmaßnahmen für medizinisches Personal
Um solche Vorfälle zu vermeiden, sollten regelmäßige Fortbildungen und die Einhaltung von Qualitätsstandards für medizinisches Personal gefordert werden. Eine gründliche Dokumentation aller Diagnosen und Behandlungen ist nicht nur für die medizinische Qualität, sondern auch zur Absicherung der Fachkräfte unerlässlich. Auch die strukturelle Organisation von Notfalldiensten spielt eine kritische Rolle, um Patient:innen schnell und effizient helfen zu können.
In Anbetracht der Schwere der Situation und der damit verbundenen rechtlichen Folgen wird empfohlen, bei Vorwürfen wie fahrlässiger Tötung einen spezialisierten Rechtsanwalt heranzuziehen. So können Opfer und Angehörige für ihre Rechte eintreten, während medizinisches Personal sich einer fachkundigen Verteidigung sicher sein kann.
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Ort | Altona, Deutschland |
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