Hitze-Hölle Hamburg: Versiegelung treibt Temperaturen in die Höhe!

Altona-Nord kämpft mit zunehmender Hitze durch hohe Flächenversiegelung. Ein Blick auf Ursachen und Auswirkungen auf die Gesundheit.
Altona-Nord kämpft mit zunehmender Hitze durch hohe Flächenversiegelung. Ein Blick auf Ursachen und Auswirkungen auf die Gesundheit. (Symbolbild/MH)

Hitze-Hölle Hamburg: Versiegelung treibt Temperaturen in die Höhe!

Altona-Nord, Deutschland - In Hamburg wird die Sommerhitze immer drückender, und die Stadt verwandelt sich zunehmend in eine Art Sauna. Dies ist vor allem das Resultat einer hohen Versiegelungsrate, die inzwischen die höchsten Werte unter deutschen Städten erreicht hat. Eine Analyse von Correctiv zeigt, dass in den letzten Jahren rund 14 Quadratkilometer versiegelt wurden, was etwa fünfmal der Fläche des Stadtteils St. Pauli entspricht. Diese Versiegelung betrifft stark genutzte Flächen wie Beton, Asphalt und Pflastersteine, welche nicht nur unansehnlich sind, sondern auch erhebliche negative Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt sowie die Gesundheit der Menschen haben, wie T-Online berichtet.

Betroffen sind vor allem die Stadtteile Billbrook, Hammerbrook, die Altstadt und Altona-Nord, die im Sommer bis zu sieben Grad wärmer sein können als weniger versiegelte Gebiete. Auch Harburg und Altenwerder zählen zu den hitzebelasteten Zonen der Hansestadt. Die wachsende Versiegelung wird meist durch den drängenden Wohnraummangel in Hamburg verursacht, der derzeit bei schätzungsweise 50.000 fehlenden Wohnungen liegt.

Der Hitze-Check

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat vor kurzem einen Hitze-Check für 190 Städte durchgeführt, unter ihnen auch Hamburg. Die Analyse zeigt einen dramatischen Anstieg versiegelter Flächen in deutschen Städten. Während Städte wie Ludwigshafen und Heilbronn stark versiegelt sind und wenig Grünflächen bieten, gibt es aber auch erfreuliche Beispiele wie Detmold und Potsdam, die wenig Versiegelung aufweisen und viel Grünvolumen zur Verfügung stellen. Hamburg steht vor der Herausforderung, dass 24 Städte im Hitze-Check eine Rote Karte erhalten haben, was auf mehr als 50 Prozent versiegelte Flächen hindeutet. In Hamburg wird dringend ein rechtlich verbindliches Ziel benötigt, um die Flächenversiegelung bis 2035 zu stoppen, so die Forderung der DUH. Das tägliche Versiegelungstempo in Deutschland liegt bei über 50 Hektar, was enorm ist und den Verlust großer Bäume und Grünflächen mit sich bringt, die für den Kühleffekt in Städten so wichtig sind.

Frank Winkler vom GKV-Bündnis für Gesundheit Baden-Württemberg hebt hervor, wie dringend Erholungsorte in städtischen Gebieten benötigt werden. Die uneinheitliche Datenerhebung durch die Bundesländer erweist sich als großes Hindernis, um notwendige Maßnahmen effektiv umzusetzen. Innovative Lösungen werden gefordert, um diese Herausforderungen zu meistern und das Stadtklima zu verbessern.

Der Schutz der Stadtbäume

Ein weiterer wichtiger Aspekt sind die Stadtbäume, die unter den extremen Bedingungen leidern. Laut dem Abschlussbericht eines Forschungsprojekts der Universität Hamburg besteht ein dringender Bedarf, ältere und vitalisierte Straßenbäume ab 40 Jahren besonders zu schützen. Diese Bäume haben sich über die Jahre bewährt und können besser mit Klimawandelfolgen, Schädlingen und persistenten Umweltbelastungen umgehen. Leider sind die Lebensbedingungen der meisten Straßenbäume durch verdichteten Boden und versiegelte Flächen stark beeinträchtigt, wodurch sie an Vitalität verlieren. Eine nachhaltige Stadtplanung, die auf den Erhalt dieser wertvollen Bäume abzielt, könnte entscheidend dazu beitragen, die negativen Auswirkungen der Hitze zu mindern, wie National Geographic erläutert.

Die Zukunft Hamburgs hängt also stark davon ab, wie wir mit der durch Versiegelung und Hitze erhöhten Anfälligkeit unserer Stadt umgehen. Innovative Ansätze zur Begrünung und die Schaffung von mehr Erholungsräumen sind unerlässlich, um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen.

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OrtAltona-Nord, Deutschland
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