Rockerkrieg eskaliert: Lange Haftstrafen für Hells Angels-Komplices!

Staatsanwaltschaft fordert lange Haftstrafen für Angehörige im Rocker-Mordfall in Hamburg. Schüsse auf Hells Angels-Boss 2018.
Staatsanwaltschaft fordert lange Haftstrafen für Angehörige im Rocker-Mordfall in Hamburg. Schüsse auf Hells Angels-Boss 2018. (Symbolbild/MH)

Rockerkrieg eskaliert: Lange Haftstrafen für Hells Angels-Komplices!

Millerntorplatz, 20359 Hamburg, Deutschland - In Hamburg wird es aktuell heiß her mit dem Prozess gegen die Beteiligten am versuchten Mord an einem Boss der „Hells Angels“. Am Millerntorplatz, wo im August 2018 die Schüsse auf Dariusch F. fielen, fordert die Staatsanwaltschaft nun harte Strafen für die Mutter und die Schwestern des damaligen Auftraggebers. Wie NDR berichtet, haben die Ermittler für die 56 Jahre alte Mutter nahezu sechs Jahre Haft und für die beiden Schwestern Strafen zwischen zweieinhalb und fast vier Jahren gefordert. Diese Frauen sind in die Machenschaften des Rockermilieu verwickelt, ihr Verwandter bekanntermaßen der Boss der „Mongols“, der 2018 zu lebenslanger Haft verurteilt wurde. Sein Ziel war es, einen Erzrivalen aus den Reihen der „Hells Angels“ auszuschalten.

Die Anklage unterstreicht die komplexen Familienverhältnisse und die tief verwurzelten Strukturen, die in der Rockerszene zu finden sind. So waren die beschuldigten Frauen nicht nur passive Zuschauer. Wie die Lebensgefährtin des Auftraggebers aussagte, halfen sie aktiv dabei, den Boss der „Hells Angels“ zu suchen und unterstützten nach dem gescheiterten Mordversuch, indem eine Schwester das Fluchtfahrzeug versteckte. Auch die Staatsanwältin äußerte, dass die Lebensgefährtin aufgrund der Geschehnisse voraussichtlich nie wieder ein normales Leben führen wird, da sie Rache von den „Hells Angels“ und der Familie des Auftraggebers fürchten muss.

Deutliche Strafen gegen die Verurteilten

Die Trasse der Gewalt in diesem Fall ist nicht neu. Wie in einem anderen Verfahren am Landgericht Hamburg deutlich wurde, wurde der Hauptangeklagte, Arash R., zu lebenslanger Haft verurteilt, weil er am versuchten Mord auf Dariusch F. beteiligt war. Laut Mopo war der Attacke aus einem Bentley heraus ein Racheakt vorausgegangen, der auf einem Übergriff aus dem Jahr 2016 basierte. Diese Dynamiken spricht für die anhaltende Feindschaft zwischen Rockergruppen wie den „Hells Angels“ und den „Mongols“, die sich über die Jahre hinweg immer wieder neu entfacht.

Das Gericht, das die Strafen in dieser Serie von Prozessen verhandelt, sieht die Hintergründe und Vereinbarungen als ein prägendes Element für die Rockerkriminalität. Diese wird nicht nur durch Gewaltaktionen, sondern auch durch ein starkes Netzwerk innerhalb der Rockerszene geprägt. Eine Analyse des Forschungsprojekts zur Rockerkriminalität zeigt, dass die Rockerszene in Deutschland seit der Jahrtausendwende stetig wächst und die Polizei gefordert ist, sich mit den geforderten, aber auch oft nicht umgesetzten rechtlichen Maßnahmen auseinanderzusetzen. So bemängeln Experten immer wieder die Schwierigkeiten, die bei der Strafverfolgung von Rockerkriminalität auftreten.

Einblick in die Rockerwelt

Das Research-Team um Bettina Zietlow hat in der Studie festgestellt, dass Konflikte zwischen Rockergruppen ein immer größeres Sicherheitsrisiko für die Bevölkerung darstellen. Verschiedene Clubs wie die „Hells Angels“, „Bandidos“ und „Gremium“ sind hier hervorzuheben. Aber nicht nur die rivalisierenden Banden sind ein Problem, auch das Netzwerk der Unterstützung und der Beihilfe innerhalb dieser Gruppen ist laut den Forschern von alarmierender Bedeutung.

In diesem Kontext wird klar, dass die Auseinandersetzungen zwischen Rockern weit über durchschnittliche Kriminalität hinausgehen. Sie bringen ein komplexes Zusammenspiel von Ehre, Gewalt und Rache hervor, an dem viele unschuldige Menschen zu leiden haben. Wie sich diese Spirale weiterentwickeln wird, bleibt fraglich. Fest steht jedoch, dass die Hamburger Justizkonsequenzen ziehen muss und bereits dabei ist, ein rechtliches Zeichen zu setzen.

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OrtMillerntorplatz, 20359 Hamburg, Deutschland
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