Rainer Moritz: Abschied vom Literaturhaus und neue Wege für den Literaturmacher

Rainer Moritz: Abschied vom Literaturhaus und neue Wege für den Literaturmacher
Hamburg, Deutschland - Ein neues Kapitel beginnt für Rainer Moritz, der nach 20 Jahren als Leiter des Literaturhauses Hamburg seine Tätigkeit beendet. Moritz, der 1958 in Heilbronn geboren wurde und seinen schwäbischen Akzent bis heute beibehalten hat, war nicht nur ein prägender Literaturmanager, sondern auch ein geschätzter Literaturkritiker, Schriftsteller und Übersetzer. Seine Leidenschaft für Bücher und das geschriebene Wort ließ ihn sogar für namhafte Verlage wie Reclam und Hoffmann und Campe arbeiten. Mit dem Ende seiner Zeit im Literaturhaus schaut er nun auf interessante Erfahrungen und neue Herausforderungen, die vor ihm liegen. NDR berichtet, dass Moritz in seiner Rolle bedeutende literarische Veranstaltungen organisiert hat und viele bekannte Autoren ins Literaturhaus einlud.
Moritz beschreibt den Wechsel zu einem neuen Lebensabschnitt als herausfordernd, hat aber auch einen klaren Blick auf die positiven Aspekte. „Es war ein sehr schönes und erfüllendes Leben hier“, betont er, während er auf seine Errungenschaften zurückblickt. Unter seiner Leitung öffnete sich das Literaturhaus Hamburg für eine breitere kulturelle Palette und förderte mit bewährtem Gespür die Lesekultur sowie das literarische Leben der Stadt. Dr. Carsten Brosda, der Senator für Kultur und Medien, hebt hervor, dass Moritz als kompetenter und engagierter Literaturwissenschaftler und -vermittler viel für Hamburg geleistet hat, und bezeichnet ihn als jemanden, der dem Literaturhaus bedeutende Impulse gegeben hat (Hamburg.de).
Vielfältige Talente
Ob als Moderator, Kolumnist oder gar als Fußballschiedsrichter – Moritz hat in zahlreichen Rollen brilliert. Er war nicht nur acht Jahre lang aktiv als Schiedsrichter, sondern ist auch ein leidenschaftlicher Fußballkenner. Fußball und Literatur sieht er als eng miteinander verbundene Bereiche, wo der Fußball oft als Spiegel gesellschaftlicher Probleme fungiert. „Ich habe viel über Fußball geschrieben“, erklärt Moritz. Dabei hat er sogar zwei Regale voll mit Fußballliteratur, was seine Begeisterung für den Sport unterstreicht. In den letzten Jahrzehnten erkannte er eine bemerkenswerte Wende, in der sich mehr Intellektuelle dem Thema Fußball nährten. Allerdings bemängelt er, dass es momentan schwer sei, Romane zu finden, die sich aktiv mit dem Fußball beschäftigen, und merkt an, dass die Anzahl an Fußballbüchern nach einer Phase der Inflation wieder auf ein gesundes Maß gesunken ist (SWR).
Abseits des Spielfeldes bringt Moritz seine kreative Ader in seine Schriftstellerei ein. Sein neuester Roman, „Vielleicht die letzte Liebe“, erschien am 20. März 2024, und auch sein Buch „Ich Wirtschaftswunderkind: Mein famoses Leben mit Peggy March, Petar Radenkovic und Schmelzkäseecken“ wurde bereits veröffentlicht. Seine Werke reflektieren oft seine Erfahrungen und Einstellungen zum Leben und bieten seinen Lesern spannende Einblicke in verschiedene Themen (SWR).
Ein würdiger Abschied
Die Abschiedsfeier für Rainer Moritz findet am 25. April 2025 im Literaturhaus statt. Mit Kultursenator Brosda und vielen Gästen wird ihm dort für sein Engagement für die Literatur und das Buchwesen in Hamburg gedankt. Moritz, der in den letzten zwei Jahrzehnten maßgeblich verantwortete für Programmgestaltung und kaufmännische Belange, hinterlässt ein reichhaltiges Erbe. Seine Funktionen als Vizepräsident der Marcel Proust Gesellschaft und Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland sind nur einige der vielen Facetten seines beeindruckenden Lebensweichs. Es ist klar, dass Hamburg einen außerordentlichen Literaturvermittler verliert, dessen Einfluss weit über die Stadtgrenzen hinausgeht (Hamburg.de).
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Ort | Hamburg, Deutschland |
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