Cashew-Baum als Giftpflanze des Jahres: Risiken und Chancen enthüllt!
Erfahren Sie, warum der Cashew-Baum zur "Giftpflanze des Jahres 2025" ernannt wurde und welche nachhaltigen Anwendungen Cardanol bietet.

Cashew-Baum als Giftpflanze des Jahres: Risiken und Chancen enthüllt!
Der Cashew-Baum hat es in die Nachrichten geschafft – und zwar aus einem etwas ungewöhnlichen Grund. Er wurde zur „Giftpflanze des Jahres 2025“ gekürt. Diese Auszeichnung hat einen klaren Hintergrund: Die Schale der Cashew enthält das reizende Öl namens Cardol, das Haut und Schleimhäute erheblich reizen kann. Besonders diejenigen, die bei der Verarbeitung der Cashews arbeiten, sollten sich gut schützen. Dazu gehört das Tragen von spezieller Schutzkleidung.
Trotz seiner gefährlichen Schale erfreut sich der Cashew-Baum großer Beliebtheit. Die Cashew-Kerne, die unterhalb der Frucht wachsen, sind wahre Nährstoffwunder. Sie sind reich an ungesättigten Fettsäuren, Vitaminen sowie Mineralstoffen wie Kalium, Phosphor, Magnesium, Kupfer und Zink. In Deutschland werden jährlich etwa 70.000 Tonnen Cashew-Kerne konsumiert, und die Tendenz zeigt steil nach oben.
Nachhaltige Nutzung von Cashew-Rohstoffen
Doch nicht nur die Kerne sind von Interesse. Die Schale des Cashew kann in der Industrie vielseitig eingesetzt werden. Bei der Verarbeitung fallen Abfälle an, aus denen das Cashew Nutshell Liquid (CNSL) gewonnen wird. Dieses Nebenprodukt spielt eine wichtige Rolle in der Herstellung von Cardanol, einem bio-basierten Material, das als Alternative zu petrochemischen Stoffen dient. Cardanol wird unter anderem zur Herstellung von Epoxid-Härtern, Verdünnern und Modifikatoren verwendet, und bietet eine hohe chemische sowie thermische Beständigkeit, die in der Industrie sehr geschätzt wird.
Die Unternehmen sind längst auf den Geschmack gekommen. So hat das Start-up B2Square beispielsweise Cashew-Öl als nachhaltigen Ersatz für Bitumen in der Asphalt-Produktion entdeckt. In Städten wie Stuttgart, Frankfurt, London und Kapstadt wurden bereits Pilotprojekte ins Leben gerufen, die mit Cashew-Öl arbeiten. Diese innovative Nutzung sorgt dafür, dass ein landwirtschaftlicher Abfallstoff gleich mehrfach genutzt wird und die Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen sinkt.
Die Vorteile von Cardanol sind nicht nur ökologischer Natur; durch den Einsatz dieses Materials unterstützen Hersteller zudem strenge Umweltvorschriften und können Produkte mit niedrigeren Emissionen entwickeln. Das sind positive Nachrichten für den Umweltschutz und zeigen, dass Nachhaltigkeit und Innovation Hand in Hand gehen können.
Ein Blick in die Zukunft
Die Cashew-Bäume stammen ursprünglich aus Brasilien, sind mittlerweile jedoch in vielen warmen Regionen entlang des Äquators verbreitet. Während die schmackhaften Cashew-Äpfel, die vollgepackt mit Vitamin C sind, in vielen Anbauländern auf den Speiseplan gelangen, gelten sie hierzulande oft nur als Saft oder Marmelade.
Obwohl die Cashew-Produktion viele kreative Möglichkeiten bietet, bemerkt der BUND, dass sie nicht ausreicht, um den weltweiten Bedarf an Bitumen zu decken. Der Markt wächst jährlich um etwa drei Prozent, und der Bedarf wird weiterhin steigen. Vielleicht ist es gerade dieser Umstand, der den Cashew-Baum im Jahr 2025 zur „Giftpflanze des Jahres“ erhebt und gleichzeitig zeigt, wie viel Potenzial in diesem ungewöhnlichen Rohstoff steckt.