Kontroverses Bauprojekt in Diekmoor: Weniger Wohnungen, mehr Natur?
Neubauprojekte und Planungsänderungen im Hamburger Baugebiet Diekmoor: Neue Konzepte für nachhaltiges Wohnen in Hamburg-Nord.

Kontroverses Bauprojekt in Diekmoor: Weniger Wohnungen, mehr Natur?
Im Bezirk Hamburg-Nord sorgt das geplante Neubaugebiet Diekmoor für hitzige Diskussionen. Die neue Koalition aus SPD, CDU und FDP hat den ursprünglichen Siegerentwurf eines städtebaulichen Wettbewerbs überarbeiten lassen. Anstelle der ursprünglich geplanten 740 Wohnungen, von denen 60 Prozent als öffentlich gefördert vorgesehen waren, wird nun mit einem Rückgang um etwa 40 Einheiten gerechnet. Das überarbeitete Konzept sieht den Verzicht auf einen von acht Wohnblöcken vor, um eine natur- und flächenschonendere Gestaltung zu erreichen und bereits versiegelte Flächen bevorzugt zu nutzen. Gleichzeitig sollen höhere Gebäude errichtet werden, was im Sinne von Klimaschutz und nachhaltiger Stadtentwicklung steht, wie NDR berichtet.
Doch nicht alle sind von den Änderungen begeistert. Timo Kranz, Fraktionsvorsitzender der Grünen, kritisiert die Pläne als unzureichend und bemängelt den Wegfall von Wohnungen. Auch die Linke zeigt sich skeptisch und lehnt die Bebauung des Gebiets gänzlich ab. Die Initiative „Rettet das Diekmoor“ sieht den überarbeiteten Entwurf als ungenügend. Laut Informationen von hamburg.de soll das Gebiet jedoch gut geplant werden, schließlich soll ein städtebaulich, landschaftsplanerisch und architektonisch vorbildliches Quartier entstehen.
Die Planungsschritte
Der Entwicklungsprozess für die Diekmoor-Bebauung folgt einem mehrstufigen Planungsprozess, der viele Aspekte der Machbarkeit und der Rahmenbedingungen klärt. Ein Rahmenplan wurde erstellt und definiert die Ziele für die Gebietsentwicklung sowie die Leitlinien für die weitere Planung. Die bauliche Umsetzung des Quartiers ist allerdings erst nach dem Abschluss aller Planungsschritte vorgesehen, was dank umfangreicher Untersuchungen sorgfältig überwacht wird. Zudem wird der naturschutzrechtliche Ausgleichsbedarf berücksichtigt, gleiches gilt für die Ersatzlandpflicht der Kleingärten, die in der Umgebung bestehen bleiben sollen.
Aktuell verzeichnet die Stadt einen Anstieg im Wohnungsbau, so wurden 2024 insgesamt 8.319 neue Wohnungen fertiggestellt. Insbesondere die Ausrichtung auf mehr öffentlich geförderte Mietwohnungen steht hoch im Kurs, auch wenn das Ziel von jährlich 10.000 neuen Wohnungen noch nicht erreicht wurde. Im Bezirk Diekmoor sollen insgesamt 700 Wohnungen entstehen, was zeigt, dass die Bemühungen um mehr Wohnraum ungebrochen sind, auch wenn die Umsetzung oft auf Widerstand trifft, wie entwicklungsstadt.de festhält.
Beobachter sind gespannt, wie die weitere Planung im Fall von Diekmoor voranschreiten wird. Die nächsten Schritte, inklusive der Sitzung des Planungsbeirats zur Klärung weiterer Fragen, stehen schon in den Startlöchern, auch wenn ein konkreter Termin noch nicht festgelegt ist. Die Diskussion um die optimale Nutzung der Flächen und den Erhalt von Kleingärten wird sicherlich auch zukünftig emotionsgeladen bleiben.