Hamburgs erste Schulstraße in Gefahr: Proteste der Elternform bleiben aus!

Eltern und Verbände protestieren gegen den Stopp der Schulstraße an der Rellinger Straße in Eimsbüttel, um Kinder sicher zur Schule zu bringen.
Eltern und Verbände protestieren gegen den Stopp der Schulstraße an der Rellinger Straße in Eimsbüttel, um Kinder sicher zur Schule zu bringen. (Symbolbild/MH)

Hamburgs erste Schulstraße in Gefahr: Proteste der Elternform bleiben aus!

Rellinger Straße, 20257 Hamburg, Deutschland - In Hamburg bahnt sich ein heißes Thema an: Der rot-grüne Senat hat entschieden, die erste Schulstraße an der Grundschule Rellinger Straße auf Eis zu legen. Dies stößt auf massive Proteste von Verkehrsverbänden und Elterninitiativen, die sich für sichere Schulwege starkmachen. Denn die zeitnahe Umsetzung der verkehrsberuhigten Zone sollte im Frühjahr 2025 stattfinden, doch der Umbau wurde gestoppt, da Kfz-Parkplätze betroffen sind. Ein Moratorium für den Abbau dieser Parkplätze, festgelegt im „Masterplan Parken“, hat diesen Prozess abrupt zum Stillstand gebracht, wie der ADFC Hamburg berichtet.

Die betroffenen Anwohner und Kinder gehen auf die Barrikaden. Ein Bündnis aus dem Elternrat der Rellinger Straße, dem ADFC und der Initiative KURS FAHRRADSTADT setzt sich entschieden für die Realisierung des Projekts ein. „Die Sicherheit der Schüler*innen und die Verbesserung der Aufenthaltsqualität vor der Schule sollten wichtiger sein als Parkplätze“, bringt es Marieke Sander vom Elternrat auf den Punkt. Das spricht auch die Sorgen der Schülerin Selma aus Jahrgang 6 an, die sich über die verlorenen Ideen und die Unsicherheit des Projekts beklagt.

Sichere Wege für die Jüngsten

Die Forderungen nach sicheren Schulwegen sind nicht neu. Bereits im Jahr 2022 haben Kinder bei einer Protestaktion vor der Verkehrsministerkonferenz für Schulstraßen plädiert. In Deutschland verletzten sich rund 20.500 Kinder im Alter von 6 bis 14 Jahren bei Verkehrsunfällen, viele davon, während sie nicht zu Fuß unterwegs waren. Ein Viertel der Eltern bringt ihre Kinder mit dem Auto zur Schule, was das Verkehrsaufkommen vor den Schulen erhöht und die Gefahr für die Kleinen steigert. Dabei zeigen Studien, dass der Schulweg zu Fuß der sicherste ist. Diese Erkenntnisse wurden durch die jüngsten Umfragen bestätigt, die belegen, dass 86% der Befragten den Schulweg mit dem Auto für Grundschüler ablehnen.

In diesem Zusammenhang hat der Senat auch angekündigt, dass Schulstraßen künftig einfacher und rechtssicher eingerichtet werden können. Das soll durch eine Teileinziehung von Verkehrsflächen geschehen, wobei die Auswahl geeigneter Straßen in Zusammenarbeit mit Schulgemeinschaften, Behörden und Bezirksämtern erfolgen wird. Erste mögliche Schulen für zukünftige Schulstraßen wurden bereits genannt, darunter die Adolph-Schönfelder-Schule und die Katholische Schule St. Antonius.

Politik und Bürgerschaft im Dialog

Die Grünen in Hamburg zeigen sich erfreut über das Engagement des Senats für sichere Schulwege und fordern eine zügige Umsetzung. „Es ist entscheidend, dass jedes Kind sicher und unabhängig zur Schule gelangen kann“, so die Vertreter. Die kommunalen Behörden müssen jedoch auch mit ausreichend Personal ausgestattet werden, um die Pläne rasch voranzutreiben.

Die Stopp der Schulstraße in Altona ist ein Rückschlag im umfassenden Bemühen, die Schulwegsicherheit in der Hansestadt zu verbessern. Ein solches Projekt könnte dazu beitragen, die Abhängigkeit von Elterntaxis zu reduzieren und die Sicherheit für alle Beteiligten zu erhöhen. Jetzt liegt es an der Politik, dem Druck der Bevölkerung nachzugeben und Lösungen zu finden, damit die Pläne für Schulstraßen nicht nur auf dem Papier stehen.

Die Situation bleibt angespannt. Verkehrsverbände, Eltern und Schüler sind aufgerufen, einen Dialog mit der Politik zu starten und sich für eine zukunftsfähige und sichere Schulwegsituation einzusetzen. Denn eines ist klar: Die Sicherheit unserer Kinder sollte immer an erster Stelle stehen, unabhängig von den Parkplatzfragen.

Für weiterführende Informationen zu den Hintergründen und Entwicklungen rund um das Thema Schulstraßen in Hamburg, sei auf die Berichterstattung von ADFC Hamburg, die Grünen Hamburg und die Analysen des Deutschlandfunk verwiesen.

Details
OrtRellinger Straße, 20257 Hamburg, Deutschland
Quellen