Jüdische Filmtage in Hamburg: Filmvielfalt und spannende Premieren!

Jüdische Filmtage in Hamburg: Filmvielfalt und spannende Premieren!
Hamburg, Deutschland - Die Fünften Jüdischen Filmtage in Hamburg sind gestartet! Vom 16. bis 19. Juni 2025 präsentieren die Kinos Zeise, Abaton, Metropolis und Passage eine spannende Auswahl an Filmen aus Israel, den USA und Frankreich. Elisabeth Friedler und Sebastian Schirrmeister, die das Programm zusammengestellt haben, möchten mit dieser Veranstaltung nicht nur unterhalten, sondern auch einen Dialog über kulturelle Fragen anregen. Am Eröffnungsabend wird der Thriller „Guns & Moses“ gezeigt, der die Geschichte eines Kleinstadtrabbiners erzählt, der in einem US-Wüstenort zum Zeugen einer Gewalttat wird. Hier wird bereits die Komplexität jüdischer Identität thematisiert und der Zuschauer wird zum Nachdenken angeregt.
Insgesamt umfasst das Programm fünf Filme, die das breite Spektrum jüdischer gegenwärtiger Themen beleuchten. Ein Highlight ist der Dokumentarfilm „Kafka’s Last Trial“, der sich mit dem umkämpften Nachlass von Franz Kafka beschäftigt. Zur Deutschlandpremiere werden der Regisseur und der Buchautor anwesend sein. Zudem wird eine Heiratskomödie im ultraorthodoxen Milieu gezeigt, sowie ein Film, der sich mit einem Ring, der die Shoah überstanden hat, auseinandersetzt. Und nicht zu vergessen: der französische Film „Auction“, der sich mit einem seit 1939 verschollenen Gemälde von Egon Schiele und der Thematik Raubkunst beschäftigt.
Kultur und Identität im Fokus
Die Jüdischen Filmtage haben es sich zur Aufgabe gemacht, verschiedene Facetten jüdischer Gegenwart zu zeigen und den Austausch zu fördern. In diesem Zusammenhang wird auch die aktuelle politische Situation erwähnt, die die Sichtbarkeit israelischer Filme auf Festivals beeinflusst. In einer Zeit, in der kulturelle Diskurse oft polarisiert werden, bietet das Festival eine Plattform, um empathische Einblicke in die jüdische Identität und die Herausforderungen, vor denen sie steht, zu vermitteln.
So lädt etwa der Kurzfilm „Spielzeugland“ von Jochen Alexander Freydank, der 14 Minuten dauert, dazu ein, über die Kindheit und das Unbeschwerte nachzudenken, während ernste Themen wie Deportation im Raum stehen. Der Inhalt ist bewegend, wenn junge Protagonisten von ihren Traumwelten träumen, während die Realität alles andere als rosig ist.
Austausch als Leitmotiv
Ein zentrales Leitmotiv der Filmtage ist, dass der Austausch zwischen verschiedenen Kulturen und Perspektiven wichtig ist. Dies zeigt sich auch in der Vielfältigkeit der Filme. Die Jüdischen Filmtage in Hamburg bieten nicht nur eine Plattform für Filme über die Shoah, sondern beleuchten auch alltägliche Geschichten und Herausforderungen jüdischen Lebens. Es wird deutlich, dass die Kultur eine Schlüsselrolle in der Identität spielt, die mehr ist als nur die Erinnerung an vergangene Leiden. Sie ist lebendig und entwickelt sich weiter.
Für all jene, die eine ganz besondere filmische Erfahrung suchen, sind die Jüdischen Filmtage genau das Richtige. Mehr als nur ein Fest für Cineasten ist es auch eine Einladung, über das Gesehene ins Gespräch zu kommen und Unterschiede sowie Gemeinsamkeiten zu entdecken. Hier wird das Kino zum Ort des Dialogs – und das ist genau, was wir in schwierigen Zeiten brauchen.
NDR berichtet über die bewegenden Themen und Facetten, die die Besucher erwarten dürfen. Das Festival ist eine Erinnerung daran, dass Kultur Brücken schlagen und Verbindungen schaffen kann, die über die Grenzen des Kinos hinausgehen.
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Ort | Hamburg, Deutschland |
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