Hamburgs Straßenbäume: Verlust größer als Nachpflanzungen – Alarmstufe Rot!

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Hamburg hat 832 Straßenbäume verloren, 869 Nachpflanzungen sind geplant. Bedeutung der alten Bäume für die Stadtbiodiversität im Fokus.

Hamburg hat 832 Straßenbäume verloren, 869 Nachpflanzungen sind geplant. Bedeutung der alten Bäume für die Stadtbiodiversität im Fokus.
Hamburg hat 832 Straßenbäume verloren, 869 Nachpflanzungen sind geplant. Bedeutung der alten Bäume für die Stadtbiodiversität im Fokus.

Hamburgs Straßenbäume: Verlust größer als Nachpflanzungen – Alarmstufe Rot!

In Hamburg stehen die Stadtbäume mehr denn je im Fokus der Öffentlichkeit. Obwohl der Norddeutsche Himmel in der kalten Jahreszeit oft grau und trist ist, hat die Stadt in den Herbst- und Wintermonaten dennoch 832 Straßenbäume verloren. Das vermeldet Welt. Diesem Verlust von urbanem Grün stehen jedoch 869 geplante Nachpflanzungen gegenüber, was vom Naturschutzbund (Nabu) Hamburg als „verhalten positive Bilanz“ gewertet wird.

„Aber es gibt einen Haken“, sagt Malte Siegert, der Vorsitzende des Nabu Hamburg. Junge Bäume können die großen und alten Baumriesen nicht einfach ersetzen. Diese alten Bäume sind nicht nur schön anzusehen, sie spielen eine essenzielle Rolle für die Biodiversität in der Stadt. Sie spenden Schatten, produzieren Sauerstoff und verbessern die Luftqualität durch die Filterfunktion ihrer Blätter. Doch die aktuellen Zahlen zeigen, dass der Baumbestand von 2009 mit fast 233.000 Bäumen noch nicht wieder erreicht werden konnte. Von den derzeitigen 227.631 Bäumen, die im Online-Kataster erfasst sind, ist ein Rückgang zu verzeichnen.

Die Herausforderungen der Straßenbäume

Was die Lage der Stadtbäume noch komplizierter macht, sind die zunehmend schwierigen Standortbedingungen, die durch die globalen Klimaveränderungen entstehen. Laut dem Umweltbundesamt sind Stadtbäume extremen Bedingungen wie Bodenverdichtung, Luft- und Bodenschadstoffen, und sogar Streusalz ausgesetzt. Viele von ihnen erreichen nicht einmal mehr die Hälfte ihres potenziellen Lebensalters. Ein drängendes Problem, das angesichts künftiger klimatischer Verhältnisse eine angepasste Baumartenwahl und Standortanalysen erforderlich macht.

Besonders alarmierend ist, dass durch den Verlust alter Bäume auch wichtige Ökosystemdienstleistungen verringert werden. Hierzu gehören das Abmildern des Stadtklimas, die Kohlenstofffixierung und die Ernährung zahlreicher Tierarten. In vielen Bezirken ist die Bilanz alles andere als positiv, und die Gemeinde tut gut daran, sich stärker mit dem Baumschutz auseinanderzusetzen.

Ein Blick über die Stadtgrenzen hinweg

Ein weiterer Aspekt, den der Nabu Hamburg anspricht, ist, dass es nicht nur um das Pflanzen von neuen Bäumen geht. In einem aktuellen Projekt zum Biodiversitätsschutz werden Kommunen dabei unterstützt, Baumschutzsatzungen weiterzuentwickeln und rechtliche Hindernisse bei der Pflanzung von Stadtbäumen zu identifizieren. Die Initiative läuft von 2025 bis 2026 und hat ein großes Ziel: die Lebensqualität in urbanen Bereichen zu verbessern und gleichzeitig den Klimawandel im Blick zu behalten.

Die nächsten Schritte für Hamburg sind klar: Der Verlust großer und alter Bäume muss durch mehrere kleine Bäume ausgeglichen werden. Die Hoffnung liegt in den Zahlen der Fällsaison 2024/25, die eine positive Wende versprechen. Schließlich machen gesunde Straßenbäume nicht nur das Stadtbild schöner, sie leisten auch einen unschätzbaren Beitrag zur Lebensqualität und zum Klimaschutz in der Hansestadt.