Benko-Pleite: Hamburgs Immobilien unter Druck – Elbtower vor dem Aus?
Die Finanzkrise von René Benko beeinflusst Hamburgs Immobilienmarkt, während neue Projekte am Gänsemarkt vorangetrieben werden.

Benko-Pleite: Hamburgs Immobilien unter Druck – Elbtower vor dem Aus?
In Hamburg zieht die Pleite des österreichischen Immobilienunternehmers René Benko weiter ihre Kreise. Die Anklage gegen Benko wegen Finanz-Manipulation könnte die Stadtsanierung erheblich beeinflussen. Die Signa Holding, zu der die Elbtower Immobilien GmbH & Co. KG gehört, hat Insolvenz angemeldet, was auch das Mammutprojekt Elbtower betrifft. Laut Tagesschau ruht der Bau seit Oktober 2023 und die Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen in Hamburg hat den Insolvenzantrag bestätigt. In Hamburg, wo sieben Immobilien mit Milliarden-Hypotheken im Grundbuch stehen, bleibt nur der Elbtower unverkäuflich.
Die Stadt reagiert auf die Situation und Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) betont, dass die Lage in Hamburg gut aufgearbeitet wurde. Dennoch gibt es Sorgen über die Auswirkungen auf das Stadtbild, da Sell-Offs dreier zentraler Immobilien in der Hamburger Innenstadt bereits eingeleitet wurden. Diese Verkäufe, zu denen das Kaufmannshaus und die Alsterarkaden gehören, sollen das Investmentvolumen im vierten Quartal um 400 Millionen Euro steigern, wie Entwicklungsstadt berichtet.
Immobilienverkäufe und neue Projekte
Eine Reihe von Investoren schnappt sich die Objekte: So hat der Londoner Vermögensverwalter Attestor für das Kaufmannshaus, das 1905 errichtet wurde und über 24.000 Quadratmeter Bruttogrundfläche verfügt, etwa 165 Millionen Euro auf den Tisch geblättert. Interessanterweise hatte Signa das Gebäude 2017 für 1,5 Milliarden Euro erworben, jedoch die Umbauarbeiten bis heute nicht abgeschlossen. NDR weist darauf hin, dass Hamburger Investor Harm Müller-Spreer zusätzlich 130 Millionen Euro in die Alsterarkaden investieren möchte.
Am Gänsemarkt, wo die Hansemerkur Versicherung kürzlich den Spatenstich für ein neues Projekt gefeiert hat, entstehen ebenfalls Neuigkeiten. Dort soll bis Ende 2028 ein achtschossiges Bürogebäude errichtet werden, das eine moderne Nutzung des Areals verspricht. Für die Zentralbibliothek und die Volkshochschule gibt es Pläne, in ein Gebäude am Gerhart-Hauptmann-Platz umzuziehen. Dies könnte das kulturelle Angebot weiter bereichern und den Stadtteil aufwerten.
Der Elbtower: Ein unsicheres Schicksal
Während der Rest der Immobilienlandschaft über einen Verkauf nachdenkt, bleibt der Elbtower im Fokus. Geplant war ursprünglich, dass dieses Bauwerk mit einer Höhe von 245 Metern das dritthöchste Hochhaus Deutschlands wird. Die Stadt Hamburg hat ein kaufvertraglich gesichertes Wiederkaufsrecht und kann alle Planungs- und Bauverträge übernehmen, sollte es zu einer privatwirtschaftlichen Lösung zur Wiederaufnahme der Bautätigkeit nicht kommen, berichtet die Tagesschau.
Die Stadtentwicklungssenatorin Karen Pein hat betont, dass man die eigenen Rechte sichern werde. Ob dies allerdings ausreicht, um die Traumvorstellungen vom Elbtower in der HafenCity umzusetzen, bleibt abzuwarten. Derzeit deuten sich eher düstere Aussichten an, insbesondere da die Bauarbeiten am Elbtower aufgrund der Zahlungsprobleme von Signa zum Stillstand gekommen sind.
Insgesamt bleibt die Situation in Hamburg angespannt. Dennoch folgt die Stadt fundierten Überlegungen, um die Infrastruktur zu steigern und neue Chancen zu nutzen. Während die Sorgen um die Immobilienlandschaft weiterbestehen, scheint der Hamburger Immobilienmarkt sich zugleich auf Neuerungen und Veränderungen einzustellen.