
Am 6. Februar 2025 findet in Hamburg eine Veranstaltung statt, die sich mit der essenziellen Frage der Wahrheit in der Demokratie auseinandersetzt. An diesem Tag werden über 300 Oberstufenschülerinnen und -schüler sowie 60 bedeutende Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Wirtschaft, Kultur und Religion anwesend sein. Die Veranstaltung wird von der Katholischen Akademie Hamburg, in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung und der Alfred Toepfer Stiftung, organisiert. Zielgruppe sind insbesondere jene Schüler, die zum ersten Mal an Wahlen teilnehmen werden.
Ein zentrales Element der Veranstaltung ist die Diskussion über die Schwierigkeiten, die Schülerinnen und Schüler beim Erkennen von Falschnachrichten im Internet haben. Eine Sonderauswertung der PISA-Studie 2022 zeigt alarmierende Ergebnisse: Mehr als die Hälfte der Jugendlichen in Deutschland tut sich mit der Identifizierung falscher Informationen schwer. Zudem haben nur 47 Prozent der 15-Jährigen die Fähigkeit, die Qualität von Informationen problemlos zu beurteilen.Tagesschau berichtet, dass 63 Prozent der Befragten den Informationen, die sie online lesen, nicht vertrauen, was auf eine weit verbreitete Skepsis hindeutet.
Die Rolle der PISA-Studie
Die PISA-Studie testet alle drei Jahre das Wissen von 15- bis 16-Jährigen in den Bereichen Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften. Die Erkenntnisse aus der aktuellen Studie wurden im Dezember 2023 vorgestellt und zeigen, dass viele Schüler unkritisch mit Informationen umgehen und Inhalte oft ohne Überprüfung teilen. Nur knapp 60 Prozent vergleichen verschiedene Quellen, was deutlich unter dem OECD-Durchschnitt von 72 Prozent liegt.
Die Besorgnis über diese Entwicklungen teilt auch Samuel Greiff, der Leiter der Studie in Deutschland. Er erläutert den erheblichen Nachholbedarf im kritischen Umgang mit Informationen und betont die tragende Rolle, die die Unterscheidung zwischen wahren und falschen Nachrichten in Wahlkampfzeiten spielt.Ooe.orf erklärt, dass es wichtig ist, Jugendlichen die nötigen Fähigkeiten zu vermitteln, um in einem von Informationen überfluteten Internetumfeld selbstständig zu navigieren und fundierte Entscheidungen zu treffen.
Aktuelle Herausforderungen und Initiativen
Die Veranstaltung in Hamburg hat das Ziel, den Austausch über die Bedeutung von Wahrheit im Alltag, im Beruf, in der Schule und im ehrenamtlichen Engagement zu fördern. Mitwirkende wie Selina Seemann, Daniel Tyradellis und Michel Abdollahi werden dabei helfen, diese Themen auf kreative und ansprechende Weise zu vermitteln. Die Veranstaltung ist Teil der Initiative GoVote und erhält Unterstützung aus dem Demokratiefonds GoVote.
In Zeiten, in denen Informationen schnell verbreitet und oft unkritisch aufgenommen werden, bleibt es eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung, junge Menschen zu sensibilisieren und ihre Kompetenzen im Umgang mit digitalen Medien zu stärken. Erfreulicherweise sind 69 Prozent der 15-Jährigen in Deutschland der Meinung, kompetent im Finden von Informationen zu sein, jedoch zeigt sich, dass das Vertrauen in Lehrer bezüglich der Nutzung digitaler Geräte in Schulen mit nur knapp 50 Prozent ebenfalls verbessert werden müsste.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die bevorstehende Veranstaltung ein wichtiges Forum für Diskussion und Reflexion über die Herausforderungen und Chancen der Informationsgesellschaft bietet. Sie wird nicht nur Bildungsinhalte vermitteln, sondern auch einen Impuls zur Förderung kritischen Denkens im Kontext von Wahrheit und Falschnachrichten setzen.