
Am 5. März 2025 haben die neuen Intendanten der Hamburgischen Staatsoper, Demis Volpi, Tobias Kratzer und Omer Meir Wellber, ihren ersten gemeinsamen Spielplan für die Saison 2025/26 präsentiert. Dies geschah in den Werkstätten der Staatsoper in Rothenburgsort und markiert einen neuen Kurs für die traditionsreiche Institution. Das Trio bringt frische Perspektiven und vielversprechende Projekte mit sich, die sowohl die Opern- als auch die Ballettszene in Hamburg bereichern sollen. Vor allem Kratzer gilt als Shooting-Star der deutschen Opernszene, und seine bevorstehenden Inszenierungen versprechen spektakuläre Erlebnisse für das Publikum.
Demis Volpi, der bereits zu Beginn der laufenden Saison die Position des Ballettintendanten übernommen hat, hat die Repertoiregestaltung des Hamburg Balletts revolutioniert, indem er internationale Choreografen ins Programm integriert hat. Volpi wird am 6. Juli mit dem Handlungsballett „Demian“ nach Hermann Hesse sein erstes großes Werk präsentieren. Auch Omer Meir Wellber, der künftige Generalmusikdirektor, bringt umfangreiche Erfahrungen als Dirigent mit, die er zuvor in Valencia und Dresden gesammelt hat. Er wird nicht nur die Rolle des Generalmusikdirektors im Philharmonischen Staatsorchester übernehmen, sondern auch mit neuen musikalischen Projekten wie der Uraufführung einer Grand Guignol Opera von Olga Neuwirth im Februar 2026 an die Öffentlichkeit treten.
Ein Blick auf die Spielzeit 2025/26
Der neue Spielplan umfasst insgesamt 376 Seiten und bietet eine Vielzahl an Opernaufführungen. Besonders hervorzuheben sind die sechs Premieren im Großen Haus, darunter Glinkas „Ruslan und Ljudmila“ unter der musikalischen Leitung von Ben Glassberg sowie Rossinis „Il barbiere di Siviglia“ mit Teresa Riveiro Böhm am Pult. Tobias Kratzer plant, das Opern- und Musiktheater zu erweitern und ein jüngeres Publikum anzusprechen. Die Anzahl der Verdi-Opern im Programm wurde jedoch von fünf auf vier reduziert, die Puccini-Opern beschränken sich auf „Tosca“ und „Madama Butterfly“. Diese Veränderungen sind Teil einer strategischen Neuausrichtung, die darauf abzielt, auch jüngere Zuschauer anzuziehen.
Das Repertoire bleibt weitgehend bestehen, mit Strauss-Opern und weiteren klassischen Stücke. Spannend ist zudem der Dreiteiler „Frauenliebe und -sterben“, der Bartóks „Herzog Blaubarts Burg“ und Schumanns „Acht Lieder für Singstimme und Klavier“ umfasst. Neu engagierte Ensemblemitglieder spielen in tragenden Rollen eine wichtige Rolle, darunter Raffaella Lupinacci als Rosina und Jonah Hoskins als Graf Almaviva.
Besondere Vorhaben und Zukunftsperspektiven
Kultursenator Carsten Brosda zeigt sich optimistisch über die ersten Schritte des neuen Leitungsteams und hebt die zukunftsweisenden Pläne hervor. Die Hamburger Staatsoper feiert in der Spielzeit 2027/28 ihren 350. Geburtstag, was besondere Anlässe und Programme in den kommenden Jahren erwarten lässt. Zudem plant Klaus-Michael Kühne den Bau einer neuen Staatsoper am Baakenhöft in Hamburg, was einen bedeutenden kulturellen Impuls für die Stadt darstellen würde.
Die Aufregung um die kommenden Saison wird zudem durch die Ankündigungen von herausragenden Aufführungen in den nächsten Monaten angeheizt. So wartet das Publikum auf die nächsten Vorstellungen von bekannten Klassikern. In der laufenden Saison stehen unter anderem „Eugene Onegin“ und „Don Pasquale“ kurz bevor. Mit einem abwechslungsreichen und durchdachten Programm haben die neuen Intendanten den Weg für eine aufregende Ära an der Hamburgischen Staatsoper geebnet.
Für Musiker und Musikliebhaber gibt es in der kommenden Saison auch Veranstaltungen, die speziell auf Schulklassen und Jugendliche ausgerichtet sind. Diese Initiativen sollen dafür sorgen, dass die Oper auch jüngere Generationen anspricht und für das kulturelle Erbe begeistert.
Insgesamt verspricht die neue Ära an der Hamburgischen Staatsoper spannende Entwicklungen, die sowohl Liebhaber klassischer Musik als auch neugierige Neuentdecker der Kunstform ansprechen werden.