
Im Landkreis Harburg gibt es aktuell erhebliche Verkehrsbehinderungen aufgrund der Sperrung von zwei wichtigen Brücken, die über die Bahnstrecke zwischen Winsen und Hamburg führen. Wie NDR berichtet, wurde die Brücke zwischen Stelle und Fliegenberg für den Verkehr gesperrt. Eine Berechnung hat ergeben, dass die Sicherheit der Brücke nicht mehr gewährleistet ist, weshalb sie unverzüglich geschlossen werden musste. Auch der Zugang für Fußgänger ist untersagt, was die Situation für Anwohner zusätzlich erschwert.
Die Brücke am zentralen Kreisverkehr in Stelle wurde als unsicher eingestuft und bleibt bis auf Weiteres unbenutzbar. Offizielle Umleitungen sind für Autofahrer eingerichtet, die über Winsen führen müssen. Zudem ist die Decatur-Brücke in Maschen die zweite Überführung, die nicht mehr passierbar ist. Diese Sperrungen haben jedoch keine Auswirkungen auf den Bahnverkehr, was für die Reisenden eine positive Nachricht darstellt.
Notwendige Neubauten
Wie aus zusätzlichen Informationen von Landkreis Harburg hervorgeht, sind die Schäden an der Brücke so groß, dass eine Grundinstandsetzung wirtschaftlich nicht möglich ist. Ein Neubau ist erforderlich, dessen Vorbereitungen bereits in der 48. Kalenderwoche des Jahres 2023 beginnen sollen. Der Abriss sowie der Neubau areit, die schließlich einer Vollsperrung der Kreisstraße 9 ab dem 8. Januar 2024 bedürfen, werden sich über eine Strecke von etwa 500 Metern erstrecken.
Die Bauarbeiten, die voraussichtlich bis Ende März 2025 stattfinden sollen, erfordern auch eine angepasste Breite für Geh- und Radwege sowie die Fahrbahn. Die Gesamtkosten der Baumaßnahme belaufen sich auf rund 4,9 Millionen Euro. Umleitungen für den Verkehr sind über Marxen, Asendorf, Jesteburg sowie Ramelsloh, Horst, Maschen und Hittfeld ausgeschildert. Für Radfahrer und Fußgänger sind gesonderte Umleitungen eingerichtet.
Brückeninspektionen und Sicherheitsstandards
Die zuständige Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr überwacht über 5.600 Straßenbrücken im Bundesland, wie Niedersachsen.de berichtet. Diese überwiegende Mehrheit der Brücken unterliegt regelmäßigen Bauwerksuntersuchungen zur Gewährleistung der Verkehrssicherheit. Brücken werden seit den 1930er-Jahren systematisch überprüft, wobei Standarduntersuchungen gemäß DIN 1076 festgelegt sind.
Die Prüfungen umfassen jährliche Sichtprüfungen, Hauptprüfungen alle sechs Jahre sowie einfache Prüfungen in Abständen von drei Jahren. Ingenieurbüros sind für die Durchführung der Prüfungen verantwortlich und werden stichprobenartig vom Land überprüft. Bei identifizierten Mängeln können Verkehrseinschränkungen oder Sperrungen erforderlich sein, was in der aktuellen Situation der beiden Brücken sehr deutlich wird.
Die bereits eingeleiteten Maßnahmen verdeutlichen die Dringlichkeit, mit der die Sicherheitsstandards im Straßenverkehr gewährleistet werden müssen. Während die Arbeiten voranschreiten, müssen Anlieger mit Verkehrsbehinderungen, Lärm und Verunreinigungen rechnen.