
Am Mittwoch, dem 5. März 2025, wurde die Bundespolizei am Bahnhof Hamburg-Harburg zu einem besorgniserregenden Vorfall gerufen. Passanten hatten einen 44-jährigen Mann bemerkt, der torkelnd über die Bahnsteige lief und schließlich am Gleis 1 am Boden lag. Die alarmierten Beamten fanden ihn in einem desolaten Zustand vor, unfähig, eigenständig zu stehen oder zu gehen. Das unerwartete Szenario war nur der Anfang eines beeindruckenden Einsatzes.
Die Bundespolizei traf gegen Abend am Gleis 1 ein und stellte schnell fest, dass der Mann aufgrund seines hohen Alkoholpegels akut in seiner Gesundheit gefährdet war. Ein Atemalkoholtest ergab einen außergewöhnlich hohen Wert von 4,69 Promille. In einer solch kritischen Situation wäre bei Menschen ohne Alkoholsucht bereits ab 3 Promille mit einem erheblichen Risiko für Kreislaufversagen und Bewusstlosigkeit zu rechnen, wie DHS feststellt.
Notwendige Maßnahmen
Angesichts des alarmierenden Alkoholwerts und des sichtbaren Zustands des Mannes wurde umgehend ein Rettungswagen gerufen. Die Beamten trugen den 44-Jährigen zum Polizeirevier, da er nicht mehr in der Lage war, selbstständig zu gehen. Trotz seines Zustands konnte er das Atemalkoholgerät bedienen und geäußerte den Wunsch, dies zu tun. Dies zeigt die Dramatik des Vorfalls: Ein Mensch, dessen Gesundheitszustand lebensbedrohlich war, war dennoch in der Lage, sich an den Geräten zu beteiligen.
Die Entscheidung zur Einleitung einer kontrollierten Ausnüchterung unter ärztlicher Aufsicht fiel nicht ohne Grund. Die Gefahren des Alkohols sind bekannt. Im Jahr 2018 litten in Deutschland etwa 3 Millionen Erwachsene unter alkoholbezogenen Störungen, während immerhin 7,9 Millionen Menschen in gesundheitlich riskanter Form Alkohol konsumieren. Diese besorgniserregenden Zahlen sind ein Zeichen für die zunehmenden Herausforderungen im Umgang mit Alkoholkonsum in der Gesellschaft.
Ein Blick auf den Alkoholkonsum in Deutschland
Deutschland hat weiterhin einen hohen Alkoholkonsum im internationalen Vergleich. Der Verbrauch an Reinalkohol pro Kopf, ab 15 Jahren, betrug im Jahr 2020 10,0 Liter. Historisch betrachtet zeigt eine Entwicklung, dass der Verbrauch über die Jahrzehnte deutliche Schwankungen aufweist. So lag der Verbrauch 1970 bei 14,4 Litern und fiel bis 2020 auf die genannte Menge. Trotz dieser rückläufigen Tendenz bleibt der Konsum auf einem gesundheitlich und gesellschaftlich bedenklichen Niveau, was die Situation gemeldeter Fälle wie die des 44-Jährigen im Hamburger Bahnhof unterstreicht.
Der Vorfall am Bahnhof Hamburg-Harburg ist ein eindrückliches Beispiel für die Gefahren des übermäßigen Alkoholkonsums. Die umsichtigen Maßnahmen der Bundespolizei und des Rettungsdienstes sind ein weiterer Beleg dafür, wie wichtig es ist, bei derartigen Notlagen schnell zu handeln, um Schlimmeres zu verhindern.