
Am Spielbudenplatz in Hamburg-St. Pauli befindet sich das älteste Wachsfigurenkabinett Deutschlands, das Panoptikum. Hier können Besucher über 120 lebensgroße Figuren berühmter Persönlichkeiten bewundern. Zu den neuesten Wachsfiguren gehören die weltweit gefeierten Sänger Taylor Swift und Ed Sheeran, die Mannequins, die die Besucher in die Welt der Musik entführen.
Das Panoptikum wurde 1879 von Friedrich Hermann Faerber gegründet und hat eine lange und bewegte Geschichte. Es zählt nicht nur zu den Hauptattraktionen in Hamburg, sondern war auch das erste Wachsfigurenkabinett, das den Menschen ein visuelles Bild berühmter Persönlichkeiten bot. Damals waren Presseberichte meist ohne Fotos, sodass das Panoptikum eine wichtige Rolle in der Darstellung prominenter Figuren spielte.
Historie und Ausstellungsstücke
Im Laufe der Jahre kamen zahlreiche bedeutende Persönlichkeiten in das Panoptikum. Zu den eindrucksvollsten Figuren gehören neben Swift und Sheeran auch Größen wie Angela Merkel, Donald Trump und Albert Einstein. Auch historische Figuren wie Wolfgang von Goethe, Friedrich Schiller und Otto von Bismarck sind vertreten.
Ein besonderer Anblick bietet die Szenerie von Queen Elizabeth II. und Prinzessin Diana, die zusammen mit Romy Schneider als Sissi angeordnet sind. Für Nostalgiker gibt es Elvis und Marilyn Monroe in einem offenen Chevrolet sowie Helmut Kohl und Hans-Dietrich Genscher in einem Esszimmer.
Der Familienbetrieb, der heute von den Nachfahren des Gründers geleitet wird, hat sich auch auf norddeutsche Berühmtheiten konzentriert. Darunter finden sich Otto Waalkes, Udo Lindenberg und Olivia Jones. Die einzigartige Sammlung umfasst auch medizinische Wachsmodelle, die gesunde und kranke Körperteile darstellen.
Wachsfiguren im Wandel der Zeit
Das Panoptikum hat sich seit seiner Gründung immer wieder neu erfunden. Ursprünglich präsentierte es eine Vielzahl von Figuren, darunter auch Könige und Kriminelle, die den Nerv der Zeit trafen. Die Herausforderung durch den aufkommenden Film und die Konkurrenz anderer Wachsfigurenkabinette im 20. Jahrhundert konnte das Hamburger Panoptikum jedoch überwinden. Ein Brand im Jahr 1943 führte zur Zerstörung des ursprünglichen Gebäudes, wobei nur wenige Figuren gerettet werden konnten. Nach dem Wiederaufbau 1959, in einem der typischen Bauformen der 1950er-Jahre, konnte das Panoptikum seine Türen erneut öffnen.
Heutzutage sind die Wachsfiguren nicht nur als Kunstwerke zu betrachten, sondern auch als Teil einer kulturellen Erfahrung. Das Fotografieren ist erlaubt, und Selfies sind ausdrücklich erwünscht, was dem modernen Besuchergeschmack entgegenkommt. Besucher sollten etwa eine Stunde für den Rundgang einplanen und sind eingeladen, ihre Kameras mitzubringen.
Dank seiner abwechslungsreichen Sammlung und der fortlaufenden Anpassung an aktuelle Trends bleibt das Panoptikum ein fester Bestandteil der Hamburger Kulturlandschaft.