
Am Falkensteiner Ufer in Hamburg sind zwei eindrucksvolle Schiffswracks, die mit ihrer Geschichte die maritime Vergangenheit der Stadt widerspiegeln. Die umweltschädlichen Überreste des Binnenschiffs „Uwe“ und der finnischen Yacht „Polstjernan“ stellen nicht nur bedeutende historische Denkmäler dar, sondern ziehen auch zahlreiche Besucher an.
Das Wrack der „Uwe“ ragt am Hamburger Elbstrand aus dem Wasser und ist ein faszinierendes Relikt aus einem tragischen Schiffsunglück. Am 19. Dezember 1975 sank das Binnenschiff nach einer Kollision mit dem polnischen Frachtschiff „Mieczyslaw Kalinowski“. Zu diesem Zeitpunkt war die „Uwe“ mit 600 Tonnen Kupferschlacke von der Norddeutschen Affinerie beladen. Die Kollision ereignete sich bei dichter Nebelverschlechterung, als das polnische Schiff die „Wiedau“ überholte und in den Kurs der „Uwe“ geriet. Während „Wiedau“ nur leicht beschädigt wurde, sank die „Uwe“ sofort und verschwand nach mehreren Wochen Bergungsarbeiten am Grund der Elbe.
Die Bergung der „Uwe“
Die Bergung der „Uwe“ war aufgrund starker Strömung und wechselnder Gezeiten eine große Herausforderung. Während die „Wiedau“ das Wrack überdeckte, zerbrach die „Uwe“ während der Bergungsaktion in drei Teile. Nur das Heck, das 10 bis 15 Meter weit in den Elbsand steckte, blieb zurück. Wegen der Komplikationen und der hohen Kosten entschlossen sich die Blankeneser, das Wrack als Andenken zu belassen. Seit 1976 thront die „Uwe“ aus dem Schlick empor und hat sich schnell zu einer beliebten Attraktion entwickelt.
In der Nähe liegt das zweite Wrack, die „Polstjernan“. Dieses Schiff hatte eine eigene tragische Geschichte. Der alte finnische Viermaster-Segler ging am 20. Oktober 1926 im Nord-Ostsee-Kanal in Flammen auf, nachdem eine Hilfsmaschine explodiert war. Trotz der Bemühungen eines Rettungsbootes, das brennende Schiff zu schleppen, war die Situation aussichtslos. Wochen später wurde die „Polstjernan“ an den Strand von Blankenese geschleppt und dort mit Steinen beschwert, um als Wellenbrecher zu agieren.
Die Geschichte der „Polstjernan“
Die „Polstjernan“ wurde 1919 in Finnland als ein Viermastschoner gebaut, der bei seinem Stapellauf als das größte Holzschiff des Landes galt. Seither hat das Wrack, dessen Überreste teilweise sichtbar sind, als Struktur zur Minderung der Wellen gewirkt. Nur der Rumpf ist heute noch zu sehen, da die Masten längst verschwunden sind. Bei Niedrigwasser kann die Stelle zu Fuß erreicht werden, was die „Polstjernan“ zu einem faszinierenden Ziel für Spaziergänger macht.
Das Baden in der Elbe wird in der Umgebung dringend abgeraten. Die Strömung ist stark und birgt erhebliche Risiken, wie mehrere tödliche Badeunfälle in der Vergangenheit zeigen. Es gibt immer wieder Forderungen, sowohl die „Uwe“ als auch die „Polstjernan“ zu bergen, um die Sicherheit der Anwohner und Besucher nicht zu gefährden.
Insgesamt sind die Wracks der „Uwe“ und der „Polstjernan“ nicht nur Stätten historischer Bedeutung, sondern auch beliebte Fotomotive für die zahlreichen Besucher, die sich von der maritimen Geschichte Hamburgs angezogen fühlen. Ein besonderes Augenmerk ist auch der ökologischen Bedeutung der Umgebung zu widmen, in der eines der größten Vorkommen von Erdkröten Hamburgs heimisch ist. Die Amphibienwanderung folgt zudem besonderen Schutzmaßnahmen, die den Tieren zugutekommen.