Hamburg-Nord

Fachkräftemangel: Norddeutsche Wirtschaft fordert dringend Veränderung!

Die Debatte um den Fachkräftemangel in Deutschland wird zunehmend lauter. Spitzenvertreter der norddeutschen Wirtschaft fordern angesichts akuter Engpässe in verschiedenen Branchen eine klare Agenda zur Verbesserung der Zuwanderungspolitik. Norbert Aust, Präses der Handelskammer Hamburg, betont die Notwendigkeit legaler Zuwanderung zur Erfüllung des Fachkräftebedarfs und warnt gleichzeitig vor einem undifferenzierten Streit über Migration. Vor den Wahlen zum Bundestag und zur Hamburgischen Bürgerschaft präsentieren Handelskammer, Handwerkskammer und der Wirtschafts-Dachverband UVNord maßgebliche Forderungen, um der drohenden Fachkräfteknappheit entgegenzuwirken, berichtet Welt.

Politische Debatten über eine Verschärfung der Zuwanderungskontrollen, ausgelöst durch tragische Vorfälle wie die Amokfahrt eines gebürtigen Saudi-Arabers oder das Verbrechen eines Afghanen in Aschaffenburg, überschatten die Diskussionen. Beide Verdächtige waren den Behörden aufgrund von Gewaltandrohungen bekannt. Die Kammern fordern daher, neben der nötigen Zuwanderung, auch eine Aktualisierung der politischen Rahmenbedingungen und eine Beschleunigung der Integrationsprozesse.

Engpass in Fachbereichen

In Hamburg wird bis 2040 ein Fachkräftemangel von rund 200.000 Personen prognostiziert, insbesondere in der Dualen Berufsausbildung. Der Präsident der Handwerkskammer, Hjalmar Stemmann, berichtet von einem Anstieg der Ausbildungszahlen seit 2015, gibt jedoch zu bedenken, dass die Integration von Zuwanderern in den Arbeitsmarkt oft zu langsam verläuft. Die Vergangenheit zeigt, dass langwierige Prozesse hier oft zu Verzögerungen führen.

Die Ursachen für die aktuelle Fachkräftekrise sind vielfältig. Deutschland hat mit einer alternden Bevölkerung und einer sinkenden Geburtenrate von weniger als 1,5 Kindern pro Frau seit Jahrzehnten zu kämpfen. Darüber hinaus ist das Angebot an gut ausgebildeten Fachkräften stark begrenzt. In verschiedenen Regionen und Bereichen, insbesondere im Handwerk, in den Gesundheitsberufen sowie in der Informatik, sind Engpässe besonders spürbar. Der Bedarf an Fachkräften wird durch soziale, politische und technologische Entwicklungen weiter verstärkt, angetrieben durch die Corona-Pandemie und die Anforderungen der Digitalisierung, wie bpb erläutert.

Politische Maßnahmen und Strategien

Die Bundesregierung hat verschiedene Strategien zur Bekämpfung des Fachkräftemangels in Aussicht gestellt. Dazu gehört eine stärkere Fokussierung auf die Ausbildung und die Integration von Zuwanderern. Die Fachkräfteeinwanderungsgesetzgebung von 2020 hat die Zugangsvoraussetzungen für Drittstaaten-Fachkräfte erheblich vereinfacht. Arbeitsminister Hubertus Heil warnt, dass bis 2035 ein Mangel von bis zu sieben Millionen Arbeits- und Fachkräften droht. Daher ist die Migration nach Deutschland wichtig, um die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt zu stabilisieren, so Deutschlandfunk.

Zudem müssen Herausforderungen wie sprachliche Barrieren und fehlende Erfahrungen mit der neuen Arbeitskultur angegangen werden. Lange Einarbeitungszeiten zeigen hierbei die Notwendigkeit von langfristigen Integrationsprogrammen, um die Potenziale der Zuwanderer voll Ausschöpfen zu können. Ökonomen raten, verstärkt in die Ausbildung von Migranten zu investieren, um die Fachkräftebasis zu sichern und die wirtschaftliche Stabilität Deutschlands zu gewährleisten.

Angesichts der hohen internationalen Konkurrenz um gut ausgebildete Fachkräfte wird es immer wichtiger, Deutschland als attraktiven Arbeitsort zu positionieren. Die Integrationspolitik muss dabei optimiert werden, um die Herausforderungen zu meistern und die demografische Situation zu verbessern. Die kommenden Wahlen könnten entscheidende Weichenstellungen in der Zuwanderungspolitik und der Bildungsförderung mit sich bringen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
welt.de
Weitere Infos
bpb.de
Mehr dazu
deutschlandfunk.de

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