
Das Restaurant „Schuback am Park“ in Hamburg-Eppendorf wird Mitte März 2025 nach sieben Jahren schließen. Betreiber Désirée und Jens Manzel führen die Schließung auf gestiegene Kosten und anhaltenden Personalmangel zurück. Ab April 2025 wird das Lokal unter dem neuen Namen „Manzels – Guten Tag & Abend“ mit einem eigenen Konzept wiedereröffnet. Die neue Speisekarte wird eine Vielzahl von Gerichten bieten, darunter Wildbolognese, Rouladen, Kalbstatar sowie eine aufregende Neuinterpretation des klassischen Toast Hawaii. Außerdem wird es eine Feinkostecke für Spezialitäten zum Mitnehmen geben, was das gastronomische Angebot erweitert und anpasst.
Die Nachfrage nach Reservierungen im bisherigen Restaurant ist derweil hoch. Bis zur Schließung bleibt „Schuback am Park“ mit dem gewohnt umfangreichen Angebot geöffnet. Die Betreiber sind optimistisch, dass das neue Konzept bei den Gästen gut ankommen wird. Die Herausforderungen, die in der Gastronomie allgemein bestehen, verdeutlicht die Situation, in der viele Betriebe aufgrund von Personalmangel mit verkürzten Öffnungszeiten und reduzierten Speisekarten kämpfen müssen, wie Tagesspiegel berichtet.
Herausforderungen der Gastronomie
Rund 300.000 Beschäftigte haben das Gastgewerbe während der Corona-Krise verlassen, und nur wenige sind in die Branche zurückgekehrt. Eine Umfrage der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) zeigte, dass sich nur ein Drittel der Befragten vorstellen kann, langfristig in der Gastronomie zu bleiben. 3177 Arbeitnehmer nannten Personalmangel als einen wesentlichen Grund für ihre Unzufriedenheit. Weitere Faktoren sind Zeitdruck und Stress, die sich in den Arbeitsbedingungen niederschlagen.
Die geringen Löhne, die mit durchschnittlich 2330 Euro brutto in der Branche oft niedriger liegen, werden ebenfalls kritisiert. Zudem fühlen sich über 80 Prozent der Befragten in den letzten zwei Jahren aufgrund von Corona in Kurzarbeit, was die Unzufriedenheit weiter erhöht hat. Die Forderungen nach höheren Löhnen und besseren Arbeitsbedingungen sind laut ZDF omnipräsent, da eine Reihe von Beschäftigten inzwischen in andere Branchen abgewandert ist.
Preisanstiege und Kundenverhalten
Ähnlich dramatisch ist die Lage auch auf betrieblicher Ebene. Die Gastronomie sieht sich durch gestiegene Betriebskosten, einschließlich einer wieder erhöhten Mehrwertsteuer auf 19 Prozent, konfrontiert. Diese Entwicklungen haben zur Folge, dass viele Restaurants die Preise erhöhen müssen, was die Kunden zurückschrecken lässt. Laut Umfragen geben viele Deutsche an, weniger auswärts essen zu gehen. ZDF berichtet sogar, dass die Umsätze im Gastrosektor mittlerweile 1,3 Prozent unter dem Vormonat und 2,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat liegen.
Trotz zahlreicher Schwierigkeiten scheinen die Betreiber des „Manzels“ optimistisch. Sie setzen auf ein frisches Konzept und hoffen, dass die Kombination aus Snacks, Abendbrot und Feinkost den sich wandelnden Anforderungen der Gäste gerecht wird. Saldo wird in den kommenden Wochen zeigen, ob dieser Schritt in der Gastronomie unter den gegenwärtigen Herausforderungen erfolgreich sein kann.