Hamburg-Mitte

E-Patientenakte: Große Unsicherheiten bei der Einführung in Deutschland!

Die elektronische Patientenakte (ePA) hat das Potenzial, die Gesundheitsversorgung in Deutschland entscheidend zu verbessern. Aktuell wird sie jedoch in Testpraxen erprobt, was die bundesweite Einführung verzögert. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) erwartet, dass der geplante Starttermin im April 2025 nicht eingehalten werden kann. Verbandschef Andreas Gassen hat erklärt, dass Gesundheitsminister Karl Lauterbach zwar eine Ankündigung vor dem Regierungswechsel machen möchte, jedoch rechnet er nicht mit einer einsatzbereiten ePA im vorgesehenen Zeitraum. Dies berichtet ZDF.

Die Testphase begann Mitte Januar 2025 und umfasst rund 230 Testpraxen, die sich in Hamburg, Franken und Nordrhein-Westfalen befinden. Auch einige Krankenhäuser und Apotheken nehmen an dieser Phase teil. Der ursprünglich angepeilte bundesweite Starttermin war der 15. Februar 2025, wurde jedoch aufgrund technischer Probleme auf frühestens April verschoben. Dazu kommen Sicherheitsprobleme, die vom Chaos Computer Club aufgedeckt wurden und behoben werden müssen, bevor eine verpflichtende Einführung erfolgen kann. Die Schließung dieser Sicherheitslücken muss von der Bundesdatenschutzbeauftragten bestätigt werden.

Technische Herausforderungen und Sicherheitsanforderungen

Die ePA soll eine zentrale Erfassung von Diagnosen, Arztbriefen, eingenommenen Medikamenten und anderen Gesundheitsdaten bieten. Jedoch haben Ärzte und Psychotherapeuten spezielle Updates ihrer Praxissoftware für die ePA 3.0, die nur in den Testpraxen installiert werden können. Andere Praxen werden die neue Software erst nach Abschluss der Testphase erhalten. Laut KBV liegt der Hauptaugenmerk darauf, umfassende Sicherheit vor dem bundesweiten Rollout sicherzustellen.

Lauterbach hatte wiederholt versichert, dass alle bekannten Sicherheitsmängel bis zur bundesweiten Einführung behoben werden müssen. Die gesetzliche Krankenkassen haben bereits über 70 Millionen Patientenakten für ihre Mitglieder angelegt, wobei diese ohne Widerspruch erstellt werden. Diese proaktive Herangehensweise unterstreicht die zunehmende Bedeutung der ePA im deutschen Gesundheitssystem.

Zukünftige Schritte und Informationsbereitstellung

Die gesellschafter der Gematik haben beschlossen, dass kein Rollout stattfindet, solange Sicherheitslücken bestehen. Ein fester Zeitplan für die bundesweite Einführung steht noch nicht fest, da die Entscheidung über den Rollout-Termin im Wesentlichen von den Ergebnissen der Testphase abhängt. Die KBV wird zudem einen Praxisaushang bereitstellen, um Patienten über die vorläufige Nichtnutzung der ePA zu informieren und somit für Transparenz zu sorgen.

Die Einführung der elektronischen Patientenakte könnte einen Quantensprung in der Patientenversorgung darstellen. Es besteht jedoch die Notwendigkeit, die technischen und sicherheitstechnischen Herausforderungen zu bewältigen, bevor die ePA ihre volle Funktionalität in Deutschland entfalten kann.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
zdf.de
Weitere Infos
kbv.de

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