
Am 8. März 2025 wird der Internationale Frauentag weltweit gefeiert, mit zahlreichen Demonstrationen und Veranstaltungen, die auf die Rechte von Frauen aufmerksam machen. Besonders in Hamburg sind große Versammlungen geplant. Die Polizei rechnet mit 10.000 Teilnehmenden, die ihren Unmut und ihre Forderungen für Gleichberechtigung und gegen Diskriminierung lautstark äußern werden. Laut NDR wird eine zentrale Kundgebung in der Innenstadt mit etwa 8.000 Teilnehmenden auf dem Rathausmarkt beginnen und bis ins Schanzenviertel ziehen.
Die Demonstration wird von „Das Bündnis 8. März“ organisiert, das mit dem Motto „Keine Entscheidungen über Frauen ohne Frauen mehr!“ auf die Notwendigkeit einer stärkeren Vertretung von Frauen in politischen und gesellschaftlichen Räumen hinweist. Hamburgs Zweite Bürgermeisterin und Gleichstellungssenatorin, Katharina Fegebank, unterstreicht die Bedeutung dieser Sichtbarkeit. Der Paritätische Wohlfahrtsverband fordert in diesem Zusammenhang eine bessere Frauen- und Familienförderung sowie mehr Frauenquoten und Schutz vor Gewalt. Auch der DGB Nord setzt sich für die Anerkennung des Frauentags als Feiertag in Hamburg ein.
Zusätzliche Demonstrationen in Hamburg
Neben der großen zentralen Kundgebung sind zwei weitere Demonstrationen geplant. Die Kulturbrücke ruft zu einem „Aufzug gegen Populisten und religiöse Fanatiker“ ab 13 Uhr am Steindamm auf, wo bereits 1.000 Teilnehmende angemeldet sind. Am Nachmittag werden zudem rund 600 Personen vom Hauptbahnhof zur Lübecker Straße ziehen. Diese verschiedenen Aktionen verdeutlichen die breite Mobilisierung für Frauenrechte in der Stadt.
Der Internationale Frauentag hat seine Wurzeln in den USA und wurde 1908 von der Frauenorganisation der Sozialistischen Partei ins Leben gerufen. Der erste Frauentag fand am 28. Februar 1909 statt und erinnerte an einen Streik von Hemden-Näherinnen. 1910 übernahm die Frauenkonferenz der Sozialistischen Internationale den Tag, und 1911 beteiligten sich bereits etwa eine Million Menschen an Veranstaltungen in mehreren europäischen Ländern. In Deutschland erhielten Frauen 1918 das Wahlrecht. Dies zeigt, dass der 8. März nicht nur ein Tag der Feierlichkeiten, sondern auch ein historischer Gedenktag für die Kämpfe der Frauen für Gleichberechtigung ist, wie die Bundeszentrale für politische Bildung feststellt.
Bildung und Solidarität als Schlüsselthemen
Im Rahmen der Vorbereitungen für den internationalen Frauentag fand am 5. Februar eine Lesung mit der Soziologin und Sachbuchautorin Franziska Schutzbach statt. Ihr Thema „Revolution der Verbundenheit. Wie weibliche Solidarität die Gesellschaft verändert“ beleuchtet die fundamentale Rolle, die weibliche Beziehungen in der Veränderung patriarchaler Strukturen spielen können. Obwohl die Anmeldephase bereits abgelaufen ist und alle Plätze ausgebucht sind, zeigt diese Veranstaltung die Wichtigkeit von Diskussionen rund um diese Themen, die zur Stärkung der Frauenbewegung beitragen können. Die Universität Hamburg, die Helmut-Schmidt-Universität und das Zentrum Gender & Diversity waren maßgebliche Kooperationspartner, wie Universität Hamburg berichtet.
Der Internationale Frauentag erinnert uns nicht nur an die Errungenschaften der Vergangenheit, sondern auch an die Herausforderungen, die noch bestehen. In Deutschland liegt der Gender-Pay-Gap bei 20,9%, und 35% der Frauen weltweit haben Gewalt erfahren. Der Kampf für Gleichstellung und gegen Diskriminierung ist also nach wie vor von großer Bedeutung und macht es notwendig, dass wir die Stimme für die Rechte der Frauen erheben. Nur durch Fortdauer der Solidarität und die Engagement aller kann substanzielle Veränderung erreicht werden.