Hamburg

Fakes aus dem Netz: Wie Russland Wahlen in Hamburg untergräbt!

Hamburgs Wahlleiter Oliver Rudolf warnt eindringlich vor einem aktuellen Fake-Video, das in sozialen Medien zirkuliert und angeblich die Vernichtung von Briefwahlstimmen für die Alternative für Deutschland (AfD) zeigt. In dem Video, das am 21. Februar 2025 auf der Plattform X (ehemals Twitter) unter dem Nutzerkanal „Save Germany“ veröffentlicht wurde, sind Szenen zu sehen, in denen vermeintliche Wahlunterlagen geöffnet und Stimmzettel mit Kreuzen für die AfD in einen Schredder gesteckt werden. Rudolf bezeichnet dieses Video als einen gefährlichen Versuch, demokratische Wahlen zu delegitimieren und verweist auf mögliche Verbindungen zu russischen Desinformationskampagnen, die in der letzten Zeit an Intensität zugenommen haben.

Die Sicherheitsbehörden in Deutschland haben bereits Hinweise auf eine koordinierte russische Einflussoperation mit dem Namen „Storm 1516“, die im Zusammenhang mit der Verbreitung einer ähnlichen Falschinformation steht und bei der ebenfalls gefälschte Briefwahlunterlagen kursierten. Desinformationsspezialisten betonen, dass dieses Video nicht nur irreführend ist, sondern auch Strategien verfolgt, die typisch für solche Kampagnen sind. So zeigt die verbreitete Fälschung diverse Merkmale: Die Farbe und die Beschriftung der Wahlbriefe stimmen nicht mit den offiziellen Standardvorlagen überein, und die Stimmzettel weisen abweichende Faltungen sowie falsche Klebeflächen auf.

Technische Details zur Fälschung

Dem Bericht zufolge zeigt Rudolf, dass die gefälschten Wahlunterlagen durch verschiedene Fehler sofort als Fälschungen erkannt werden können. So ist die Lasche des Umschlags im Video gerundet, während das Original eine kantige Form hat. Auch das Klebesystem der Umschläge weicht vom Original ab: Das Video verwendet ein Dreipunktklebesystem, während die originale Variante eine durchgängige Klebekante besitzt. Diese technischen Unstimmigkeiten machen es deutlich, dass hier mit manipulativen Mitteln gearbeitet wird, um Misstrauen in den Wahlprozess zu säen.

Rudolf appelliert an die Bürger, solche Inhalte kritisch zu hinterfragen und dazu, sich an offizielle Informationsquellen zu halten. Die bevorstehenden Wahlen könnten durch solche Desinformationskampagnen ernsthaft gefährdet werden. Die Bürgerschaftswahl in Hamburg steht am 2. März 2025 an, und bereits am 23. Februar 2025 wird die Bundestagswahl abgehalten. In Anbetracht der brisanten politischen Lage ist es entscheidend, den Bürgern klare und verlässliche Informationen bereitzustellen, um einen fairen Wahlprozess zu gewährleisten.

Verbreitung von Desinformation

Das besagte Video wurde ursprünglich von Daniel Gugger, einem Schweizer Esoteriker und Verschwörungsideologen, um 8:26 Uhr online gestellt. Innerhalb von Stunden erreichte das Video mehrere hunderttausend Aufrufe und wurde von Nutzern aus rechten Kreisen sowie von prorussischen Accounts und AfD-Sympathisanten verbreitet. Auch Reichweiten starke Nutzer wie Anabel Schunke und Marc Friedrich haben das Video geteilt, was der Desinformation zusätzliche Sichtbarkeit verleiht.

Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich am 17. Februar 2025 in Leipzig, wo ebenfalls gefälschte Briefwahlunterlagen in Umlauf gebracht wurden. Dieser Vorfall und das Hamburger Video haben ähnliche Verbreitungswege und -inhalte, was die Besorgnis der Behörden über die zunehmende Gefahr von Desinformationskampagnen unterstreicht. Fachleute vermuten, dass hinter diesen Aktionen eine organisierte Strategie zur Beeinflussung des Wählerverhaltens steckt – möglicherweise orchestriert von einer russischen Einflussoperation.

In einem aktuellen Bericht des Spiegel wird zudem darauf hingewiesen, dass ein Netzwerk von Webseiten zur Verbreitung von Desinformation im Zusammenhang mit „Storm-1516“ steht. Diese Entwicklungen könnten ein erhebliches Risiko für die Integrität der bevorstehenden Wahlen darstellen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
ndr.de
Weitere Infos
rnd.de

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