
In Hamburg-Rotherbaum entsteht ein neues Büro- und Wohnquartier, das bis 2029 fertiggestellt werden soll. Diese Entwicklung nimmt das Areal der Signal Iduna ein und hat das Potenzial, die urbane Landschaft der Stadt zu transformieren. Das geplante Quartier erstreckt sich über eine Fläche von etwa 1,7 Hektar und wird zwischen der Neuer Rabenstraße, Warburgstraße und der Alsterterrasse realisiert. Die Investitionssumme für dieses Projekt liegt bei bis zu 400 Millionen Euro. Der renommierte Stararchitekt David Chipperfield wurde mit der Planung betraut und hat ein innovatives Konzept vorgelegt, das sowohl wirtschaftliche als auch nachhaltige Aspekte berücksichtigt.
Der Bau wird eine offene Struktur mit freien, voneinander stehenden Gebäuden und durchgängig zugänglichen Höfen beinhalten. Eine besondere architektonische Attraktion wird die Pergola sein, die vier der sieben Gebäude im zentralen Hof verbindet. Zudem wird eine denkmalgeschützte Brunnenanlage Teil des neuen Quartiers sein, das sich durch den Erhalt des bestehenden Baumbestands entlang der Neuen Rabenstraße auszeichnet.
Vielseitiges Wohn- und Arbeitsangebot
Das Quartier wird nicht nur Büroflächen bieten, sondern auch 56 Wohnungen auf einer Fläche von 7.000 Quadratmetern. Die Wohnungen richten sich an verschiedene Zielgruppen, von Familien bis hin zu Penthouses mit Blick auf die Alster. Das ursprünglich geplante Projekt sah allein Büroflächen mit einer Größe von 46.000 Quadratmetern vor, doch nun wird auch Gastronomie, Co-Working-Spaces und Konferenzräume im Erdgeschoss integriert, um den Bedürfnissen der Bewohner und Besucher gerecht zu werden.
Ein zentrales Ziel der Planung ist die Verbesserung der Erreichbarkeit. Die Nähe zum Bahnhof Dammtor spielt dabei eine entscheidende Rolle. Die Parkflächen sollen größtenteils unterirdisch angelegt werden, um den Anteil an Grünflächen in diesem urbanen Areal zu maximieren. Dies unterstreicht das Bestreben, eine Verbindung zur Natur herzustellen und den ökologischen Fußabdruck des Projekts zu minimieren.
Nachhaltigkeit im Fokus
Das gesamte Projekt wird von einem klaren Nachhaltigkeitskonzept begleitet, das im Rahmen internationaler Wettbewerbe und Planungsprozesse besonders hervorgehoben wurde. Die Projektsteuerung erfolgt durch WITTE, die ebenfalls für andere Chipperfield-Projekte in Hamburg verantwortlich sind. Dabei stehen neueste Technologien und innovative Baumethoden im Vordergrund, um den Herausforderungen einer wachsenden urbanen Bevölkerung gerecht zu werden und gleichzeitig ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit sicherzustellen. Dies ist besonders wichtig, um die Resilienz und Lebensqualität in der Stadt zu verbessern.
Nachhaltige Stadtentwicklung ist ein aktuelles Thema, das aufgrund der Herausforderungen durch urbanes Wachstum und Umweltveränderungen zunehmend in den Fokus rückt. Praktiken, die soziale, ökonomische und ökologische Dimensionen in Planungsprozesse integrieren, sind unerlässlich. Dazu gehört auch die Bürgerbeteiligung, die entscheidend ist, um inklusive, lebenswerte Räume für alle Stadtbewohner zu schaffen.
Das Hamburger Projekt zeigt, wie innovative Planungskonzepte und moderne Architektursichtweisen hand in hand gehen können, um ein zukunftsfähiges städtisches Umfeld zu gestalten. Die öffentliche Einsichtnahme zu dem Bauvorhaben ist bis Anfang März 2025 möglich, und Bürger können Stellungnahmen zum Bebauungsplan abgeben, was die Transparenz und Partizipation in diesem Entwicklungsprozess weiter fördert.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Stadt Hamburg einen weiteren Schritt in Richtung nachhaltiger Stadtentwicklung wagt. Es entsteht ein Ort, der nicht nur architektonisch ansprechend ist, sondern auch den Bedürfnissen der Gemeinschaft Rechnung trägt. Dies könnte ein Modell für künftige Entwicklungen in urbanen Räumen sein, das auf globale Trends zur Verbesserung der Lebensqualität und Minimierung des ökologischen Fußabdrucks reagiert.