
Am 6. Februar 2025 wird der Logensaal der Hamburger Kammerspiele zum Schauplatz eines bedeutenden Gesprächsabends mit Ulrich Wickert, einem der bekanntesten deutschen Journalisten. Der Abend wird von Wolfgang Schmidt, dem SPD-Bundestagskandidaten für den Wahlkreis Eimsbüttel und Bundesminister für besondere Aufgaben, moderiert. Diese Veranstaltung findet am 11. Februar um 19 Uhr statt, Einlass ist ab 18:30 Uhr. Schmidt, der auch Hamburgs Bevollmächtigter im Bund, bei der EU und international ist, wird mit Wickert über politische Führung, Medien und die Herausforderungen der Demokratie in Deutschland und Europa diskutieren.
Ulrich Wickert ist bekannt als langjähriger Moderator der ARD-„Tagesthemen“ und hat zahlreiche Sachbücher sowie Kriminalromane verfasst. Sein neuestes Werk, „Salut les amis: Meine Geschichte der deutsch-französischen Beziehungen“, spiegelt seine Expertise in internationalen Themen wider. Die Einladung zur Veranstaltung richtet sich an alle Interessierten, der Eintritt ist frei.
Die Herausforderungen der Demokratie
Die Diskussion zwischen Schmidt und Wickert kommt zu einem wichtigen Zeitpunkt, da in Deutschland und Europa die Demokratie vor vielen Herausforderungen steht. Soziale Medien sind nicht nur ein Plattform für Informationen, sondern auch ein Ort der politischen Auseinandersetzung. In den letzten Jahrzehnten haben sich die gesellschaftlichen Kommunikationsstrukturen durch das Aufkommen von sozialen Medien grundlegend verändert. Historische Ereignisse wie die Wahlen im Iran 2009 oder die Proteste während des Arabischen Frühlings zeigen, dass soziale Medien sowohl für demokratische als auch für antidemokratische Zwecke verwendet werden können.
Lance Bennett und Alexandra Segerberg sprechen von einem Übergang von „collective action“ zu „connective action“, der durch die Nutzung sozialer Medien gefördert wurde. Trotz der bemerkenswerten Möglichkeiten, die diese Medien bieten, gibt es zunehmende Bedenken bezüglich der Fragmentierung der Öffentlichkeit und der Verbreitung von Fake News.
Mediennutzung in der heutigen Gesellschaft
Die Nutzung sozialer Medien zeigt signifikante Unterschiede zwischen verschiedenen Altersgruppen und politischen Milieus. So nutzte 2022 jeder zweite Deutsche ab 14 Jahren wöchentlich soziale Medien, während der Wert bei den 14- bis 29-Jährigen sogar bei 88% lag. Im Kontrast dazu griffen nur 10% der über 70-Jährigen regelmäßig auf soziale Medien zu. Dies beeinflusst, wie Menschen informiert werden; etwa 50% der Erstwähler*innen 2021 erhielten ihre Informationen vor allem über soziale Plattformen.
Obwohl viele Nutzer*innen glauben, gut informiert zu sein, besteht die Gefahr, dass sie sich in homogenen, einseitigen Netzwerken bewegen. Rund 15% der Befragten konsumieren ihre Nachrichten hauptsächlich über Facebook und zeichnen sich dadurch aus, dass sie kaum traditionelle Medien nutzen. Diese Trends werfen Fragen zur Medienkompetenz auf und verdeutlichen den Bedarf an Regulierung sozialer Medien, um die Herausforderungen zu adressieren, die mit ihrer Nutzung einhergehen.
Zusammengefasst könnte das Gespräch zwischen Wolfgang Schmidt und Ulrich Wickert am 11. Februar in Hamburg nicht relevanter sein. Angesichts der vielen Facetten von Medien und Demokratie wird die Veranstaltung sicherlich wichtige Impulse für die aktuelle Debatte liefern. Für weitere Informationen zum Veranstaltungsthema und zur Person von Wickert kann das Buch Salut les amis konsultiert werden, welches einen tiefen Einblick in die deutsch-französischen Beziehungen gibt. Zudem beleuchtet ein Artikel der bpb die komplexen Auswirkungen sozialer Medien auf die heutige Gesellschaft.