Hamburg

Debatte über Hamburgs wirtschaftliche Zukunft: Fachkräftemangel im Fokus!

Am 12. Februar 2025 fand in der Hamburgischen Bürgerschaft eine heiße Debatte über die Wirtschaftspolitik und Zukunftskonzepte der Stadt statt. Dies geschah zweieinhalb Wochen vor der anstehenden Bürgerschaftswahl am 2. März 2025. Im Mittelpunkt der Auseinandersetzungen stand der Vorwurf der CDU, die rot-grüne Regierung habe Deutschland an den wirtschaftlichen Abgrund geführt. CDU-Fraktionschef Dennis Thering kritisierte insbesondere das Fehlen einer Wachstumsstrategie und forderte die Schaffung eines Senatorenpostens für Digitalisierung und Bürokratieabbau, wie NDR berichtet.

SPD-Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard entgegnete, dass Hamburg mit über einer Million sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in einer stabilen Position sei. Sie wies zudem darauf hin, dass die gegenwärtige Migrationsdebatte dem Fachkräfteproblem eher schaden als helfen würde. Der Fraktionschef der Grünen, Dominik Lorenzen, warf der CDU vor, ein übertrieben negatives Bild von Deutschland und der wirtschaftlichen Lage zu vermitteln. In der Debatte kam auch die AfD zu Wort, die eine Rückkehr zu fossilen Energien zur wirtschaftlichen Entlastung forderte, während die Linke Investitionen im sozialen Bereich und in die Infrastruktur sowie eine Abkehr von der Schuldenbremse anmahnte.

Fachkräftemangel droht weiterhin

Der Fachkräftemangel zählt zu den größten Herausforderungen für die Wirtschaft in Hamburg. Prognosen des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI) zeigen, dass die Stadt bis 2040 nahezu 200.000 Fachkräfte fehlen könnte. Besonders betroffen sind Berufe mit Berufsausbildung, wo über 162.000 Fachkräfte fehlen könnten. Für viele Unternehmen, die im dritten Quartal 2024 offene Stellen nicht besetzen konnten, ist dies ein alarmierendes Signal. Insgesamt 49,9 Prozent der befragten Unternehmen in Hamburg suchten vergeblich nach qualifiziertem Personal, wobei 53,7 Prozent nach Beschäftigten mit abgeschlossener Lehre und 49,5 Prozent nach Meistern oder Fachwirten suchten, berichtet Hamburger Wirtschaft.

Die Situation wird noch komplizierter, da es im Bereich der Arbeitskräfte ohne Berufsabschluss bereits ein Überangebot von rund 59.000 Personen gibt, das bis 2040 auf fast 100.000 ansteigen könnte. Besonders in den Bereichen „Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit“ sowie „Rohstoffgewinnung, Produktion und Fertigung“ wird eine große Knappheit an Fachkräften erwartet. Weitere Maßnahmen zur Steigerung der Erwerbsbeteiligung junger Mütter könnten bis 2040 rund 15.000 zusätzliche Arbeitskräfte mit dualem Berufsabschluss in die Wirtschaft bringen.

Langfristige Strategien und Herausforderungen

Die aktuelle Fachkräftestrategie der Handelskammer baut auf den Erkenntnissen der HWWI-Studie und der aktuellen Konjunkturbefragung auf. Dabei wurde auch analysiert, dass Zuwanderung allein nicht ausreicht, um den Fachkräftemangel auszugleichen. Viele der letzten geburtenstarken Jahrgänge gehen in Rente, was zusätzliche Lücken hinterlässt. Die digitale Transformation erfordert zudem, dass Nachwuchs sowie bestehende Belegschaften und Führungskräfte besser ausgebildet werden, auch wenn die Pandemie negative Auswirkungen auf viele Branchen gezeigt hat, einschließlich des Gastgewerbes und der Pflege, wie IHK Hamburg ergänzt.

Angesichts dieser Herausforderungen ist eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Politik, Wirtschaft und Bildungsinstitutionen notwendig, um geeignete Lösungen zur Sicherung des Fachkräftebedarfs in Hamburg zu entwickeln. Die Wirksamkeit der aktuellen Strategien und Initiativen wird entscheidend sein, um den regionalen Arbeitsmarkt zukunftsfähig zu gestalten und den Fachkräftemangel erfolgreich zu bekämpfen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
ndr.de
Weitere Infos
hamburger-wirtschaft.de
Mehr dazu
ihk.de

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