
Die ARD-Dokuserie „Nachtstreife“ ist zurück und bietet mit fünf neuen Folgen einen intensiven Einblick in die Arbeit der Polizei in Hamburg. Die Serie, die seit dem 30. Dezember 2024 in der ARD-Mediathek verfügbar ist, begleitet zehn Beamtinnen und Beamte auf der Davidwache in St. Pauli, bei der Wasserschutzpolizei im Hamburger Hafen und in verschiedenen Kommissariaten, darunter Hamm und Bergedorf. NDR berichtet, dass diese neue Staffel das Konzept der vorherigen Ausgaben erweitert, in denen Polizistinnen und Polizisten in Mainz gezeigt wurden.
Die Dokumentation hat zum Ziel, den Alltag der Polizeiarbeit in einer Großstadt mit mehr als 1,9 Millionen Einwohnern authentisch darzustellen. Thematisiert werden dabei verschiedene Einsätze, die von Sondereinsatzlagen nach Schusswaffengebrauch über Prostitutionsbetrug bis zu alltäglichen Vorfällen wie Ruhestörungen und Beleidigungen reichen. Die Einsätze werden nicht nur visuell dokumentiert, sondern es erfolgt auch eine Reflexion der Erfahrungen der Beamtinnen und Beamten in nachgelagerten Interviews.
Einblicke in die Polizeiarbeit
Die „Nachtstreife“ zeigt insgesamt drei Teams der Schutzpolizei, die jeweils unterschiedliche Bezirke und Aufgabenbereiche abdecken. Lena Priebusch (40) und Christian Werner Dorn (36) arbeiten im kleinsten Reviergebiet Deutschlands, der Davidwache, während Caren Loose (27) und Dennis Wolff (35) im größten innerstädtischen Reviergebiet Europas, dem Polizeikommissariat 43 in Hamburg-Bergedorf, tätig sind. Im Polizeikommissariat 41 in Hamburg-Hamm, nahe dem Hauptbahnhof, leisten Kathrin Mosor (29) und Sebastian Fuchs (39) ihren Dienst. Der Kriminaldauerdienst wird durch Katrin Kernig (41) und Michael Walther (42) vertreten. Erstmals wird in dieser Staffel auch die Wasserschutzpolizei gezeigt, vertreten durch Sarah Prüsmann (43) und Danny Koch (48).
Diese Einblicke sind nicht nur informativ, sondern auch notwendig für das Verständnis der Herausforderungen, vor denen die Polizei in Hamburg steht. Die Polizei Hamburg beschreibt, dass die Doku-Reihe nicht nur das Polizeileben zeigt, sondern auch die unterschiedlichen Facetten gesellschaftlicher Probleme reflektiert, mit denen die Beamten konfrontiert werden.
Hintergrund und Kontext
Im weiteren Kontext der Polizeiarbeit in Deutschland verdeutlicht der Dokumentarfilm „Staatsdiener“ von Regisseurin Marie Wilke die Ausbildung junger Polizisten. Der Film zeigt, wie sich die Idealvorstellungen und die Realität für Polizeischüler oft gegenüberstehen. Es behandelt die Herausforderungen und Unsicherheiten, mit denen diese Schüler konfrontiert sind, und thematisiert sowohl autoritäre Verhaltensweisen als auch kritische Reaktionen innerhalb der Ausbildung.
Die Art und Weise, wie die Polizeiausbildung dargestellt wird, hebt nicht nur die sozialen Dimensionen des Berufs hervor, sondern fördert auch eine Reflexion über die Ziele und die Motivation hinter der Berufswahl. Deutschlandfunk merkt an, dass der Film auf eine präzise, nicht ideologisch gefärbte Art und Weise das Bild von Polizeischülern und deren Umfeld illustriert.
Die Verbindung zwischen der Doku „Nachtstreife“ und den Erkenntnissen aus „Staatsdiener“ zeigt, wie wichtig es ist, die Komplexität der Polizeiarbeit und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft zu verstehen. Beide Produktionen beleuchten verschiedene Aspekte, die für das Verständnis der Polizeirealität in Deutschland von zentraler Bedeutung sind.