
Am 24. Februar 2025 waren in Hamburg knapp 1,3 Millionen Bürger zur Bundestagswahl aufgerufen. Die Wahl fand unter dem neuen Wahlrecht statt, bei dem die Zweitstimme entscheidend für die Sitzverteilung im Bundestag ist, was die Dynamik der Wahl maßgeblich beeinflusste. Wie tagesschau.de berichtet, wurde ein Anstieg der Wahlbeteiligung ermittelt, die bei stolzen 80,8 Prozent lag. Dies entspricht einem Plus von 3 Prozentpunkten im Vergleich zur letzten Wahl im Jahr 2021, als die Beteiligung 77,8 Prozent betrug.
Die vorläufigen Ergebnisse zeigen eine deutliche Umverteilung der Stimmen. Die SPD erzielte 22,7 Prozent, gefolgt von der CDU mit 20,7 Prozent sowie den Grünen, die 19,3 Prozent der Stimmen erhielten. Die Linke konnte sich auf 14,4 Prozent steigern, während die AfD 10,9 Prozent erreichte und somit beide Parteien deutlich zulegen konnten. Die FDP und das BSW schafften es hingegen nicht über die Fünf-Prozent-Marke, mit 4,5 und 4,0 Prozent, wie zdf.de anmerkt.
Wahlkreisergebnisse und Mandatsverteilung
Insgesamt stellte Hamburg 13 Abgeordnete im neuen Bundestag, drei weniger als zuvor. Die Mandate wurden unter den Parteien wie folgt aufgeteilt: SPD, CDU und Grüne entsenden jeweils drei Abgeordnete, während die AfD und die Linke mit jeweils zwei Abgeordneten vertreten sind. Es gab bemerkenswerte regionale Unterschiede, mit verstärktem Erfolg für die Linke in Stadtteilen wie Kleiner Grasbrook und Harburg, wo sie die stärkste Kraft bei den Zweitstimmen stellten.
Die SPD konnte in drei von sechs Wahlkreisen gewinnen. Besonders hervorzuheben sind die Stimmengewinne von Aydan Özoğuz in Hamburg-Wandsbek, Falko Droßmann in Hamburg-Mitte und Metin Hakverdi in Hamburg-Bergedorf-Harburg. Christoph Ploß von der CDU triumphierte in Hamburg-Nord, während die Grünen ihre Stimmenmehrheit in Eimsbüttel und Altona verteidigen konnten. Die CDU verzeichnete Erfolge in wohlhabenden Stadtteilen wie Harvestehude und Blankenese.
Wahlbeteiligung und gesellschaftliche Trends
Die Wahlbeteiligung in Hamburg war nicht nur bemerkenswert hoch, sie spiegelt auch ein gesteigertes politisches Interesse wider, was auch in ganz Deutschland zu beobachten war. Laut zdf.de lag die nationale Wahlbeteiligung bei 82,5 Prozent, was den höchsten Wert seit 1987 darstellt. Matthias Jung von der Forschungsgruppe Wahlen erklärt, dass die erhöhte Mobilisierung vor der Wahl absehbar war, vor allem durch die starke Polarisierung der politischen Themen, insbesondere Migrations- und Asylfragen.
In Hamburg waren 1.269 Wahllokale geöffnet, und rund 16.000 ehrenamtliche Wahlhelfer kamen zum Einsatz, um die Wahl zu organisieren und die Bürger zu unterstützen. Mit 13 Parteien, die mit ihren Landeslisten auf den Wahlzetteln standen, und 49 Kandidierenden von neun Parteien in den sechs Wahlkreisen, war die Wahl ein lebendiges Beispiel für die Vielfalt der politischen Landschaft.
Eine Woche nach der Bundestagswahl wird die Bürgerschaftswahl in Hamburg am 2. März stattfinden, die die politische Agenda der Stadt bestimmen wird. Die Entwicklungen der letzten Wahl deuten auf tiefgreifende Veränderungen im Machtgefüge hin, während die traditionellen Volksparteien unter Druck geraten sind, was in den Kommentaren von Meike Johannsen vom Statistikamt Nord deutlich wird. Sie sieht die Zeit der großen Volksparteien als vorbei an.