
Am Sonntag, den 23. Februar 2025, sind nahezu 1,3 Millionen Hamburgerinnen und Hamburger zur Bundestagswahl aufgerufen. In der Hansestadt stehen zwölf Parteien mit ihren Landeslisten auf den Wahlzetteln, die den Wählerinnen und Wählern die Möglichkeit bieten, aus einem vielfältigen Angebot zu wählen. Die Wahl findet in sechs Wahlkreisen statt: Mitte, Altona, Eimsbüttel, Nord, Wandsbek und Bergedorf/Harburg. Insgesamt treten 49 Kandidaten von neun verschiedenen Parteien an, was die politische Konkurrenz in Hamburg unterstreicht.
Der Landeswahlleiter Oliver Rudolf hat bereits einen hohen Briefwahlanteil prognostiziert. Bis Freitag hatten sich rund 36 Prozent der wahlberechtigten Bürger für die Briefwahl entschieden. Diese Entwicklung könnte die Wahlbeteiligung insgesamt steigern, da die Möglichkeit der Briefwahl vielen Menschen den Zugang zu den Urnen erleichtert. Ein Antrag auf Briefwahl muss direkt in der zuständigen Wahldienststelle oder zentralen Briefwahlstelle gestellt werden und konnte bis zum 21. Februar um 15 Uhr eingereicht werden. Die roten Wahlbriefe müssen bis spätestens um 18 Uhr am Wahlssonntag bei der Kreiswahlleitung eingegangen sein.
Politische Landschaft und Umfragen
Bei der Bundestagswahl 2021 war die SPD mit 29,7 Prozent die stärkste Kraft in Hamburg, gefolgt von den Grünen mit 24,9 Prozent und der CDU mit 15,4 Prozent. Die FDP erzielte 11,4 Prozent, die Linke 6,7 Prozent und die AfD kam auf 5,0 Prozent. In dieser Wahl ließen sich ebenfalls vier von sechs Wahlkreisen von SPD-Kandidaten direkt gewinnen, zwei gingen an die Grünen. Bei der aktuellen Umfrage im Januar 2025 könnte die SPD in Hamburg erneut die stärkste Kraft werden, prognostiziert mit 27 Prozent, gefolgt von den Grünen mit 22 Prozent und der CDU mit 19 Prozent. Die AfD könnte demnach auf 13 Prozent kommen, während die Linke bei 6 Prozent und die FDP sowie BSW jeweils bei 4 Prozent landen.
In Eimsbüttel tritt der Kanzleramtschef Wolfgang Schmidt, ein enger Vertrauter von Olaf Scholz, für die SPD an. Der Wahlkreis Eimsbüttel war 2021 nur mit einem Vorsprung von 359 Stimmen von den Grünen gewonnen worden. Die politische Rivalität in diesem wichtigen Wahlkreis könnte entscheidend für den Ausgang der Wahl sein.
Die Wahlen im Überblick
Eine Woche nach der Bundestagswahl steht bereits die Wahl zur neuen Bürgerschaft an, die am 2. März 2025 stattfinden wird. Laut einer Umfrage haben SPD und Grüne gute Chancen, ihre Zusammenarbeit im Hamburger Rathaus fortzusetzen, da die SPD auf 32 Prozent und die Grünen auf 18 Prozent geschätzt werden. Die CDU könnte auf 17 Prozent kommen, während Linke und AfD jeweils bei 10 Prozent landen. Andere Parteien scheinen an der Fünf-Prozent-Hürde zu scheitern.
Am Wahltag selbst müssen die Wähler ihre Wahlunterlagen bei der Hand haben. Ein Personalausweis ist erforderlich, falls die Wahlbenachrichtigung verlegt wurde. Aufgrund möglicher plötzlicher Erkrankungen kann die Briefwahl bis Sonntag, den 23. Februar, um 15 Uhr beantragt werden. Ein bevollmächtigter Vertreter kann auch die Wahlunterlagen in der Wahldienststelle abholen. Alle Informationen zur Wahl, einschließlich der Live-Auszählung der Ergebnisse ab etwa 19:00 Uhr, können auf der Webseite www.wahlen-hamburg.de eingesehen werden.